Reden wir mal über ... Erinnerungen

 Erinnerungen!

 

 Alle Fotos unterliegen dem UrheberrechtOskar Springer  


Alle von uns tragen Sie mit sich herum: Erinnerungen.

Freudige, traurige, schulische, berufliche, religiöse, sportliche, künstlerische sowie Kinder- und Jugenderinnerungen.

Die Erinnerungen Erwachsener lasse ich bewusst außen vor, denn diese dürften ein Konglomerat aller Bereiche von Erinnerungsarten vereinen.

Wie komme ich eigentlich dazu, mich diesem Thema zu widmen? Nun, es waren Witze, die in einer lustigen Runde erzählt wurden. Plötzlich wurde ich gefragt, was ich denn für einen Witz erzählen könne.

Und da war es, das Wort Erinnerung.

Ich habe viele Witze gehört, herzlich darüber lachen können und dann, wie mit einem Schwamm von einer Tafel gewaschen, waren diese Witze wieder vergessen.

Gott sei Dank kenne ich einen Witz, den ich mir merken kann. Diesen habe ich, unter Zuhilfenahme meiner Hände, als pantomime Unterstützung, zum Besten gegeben.

Zusätzlich weiß ich noch genau den Ort wo ich diesen Witz gehört hatte und sogar den Platz an dem der Erzähler in einer Bar in München gestanden hatte,

Soweit zu den Erinnerungen Erwachsener im Freizeitbereich.

Kramen wir in unserem Schatzkästchen der Erinnerungen, werden wir feststellen, je tiefer und intensiver wir versuchen in unserere Kindheitserinnerungen einzutauchen, um so weniger Erinnerungsartfakte werden wir finden.

Vielleicht wurden diese Erinnerungen von der Flut neuer Erfahrungen einfach hinweggespült. Vielleicht beginnt unsere menschliche Erinnerung erst mit der Schulzeit.

Sind Kinder bis zur Schulzeit in jeder Sekunde ihres jungen Lebens doch noch mehr der Welt der Instinkte zugehörend?

Kinder von Menschen handeln ebenso intuitiv wie Kinder von Tieren; Sie vertrauen auf jede Handlung ihrer Eltern, ohne eine eigene Entscheidung zu treffen.

Über divergierende Erziehungsmethoden in der Welt der Menschen und Tiere gibt es unterschiedliche Meinungen, ist aber nicht Gegenstand von Erinnerungen. (Vielleicht sollten sich aber Menschen ab und an ein Beispiel an der Erziehung von Tierkindern nehmen!)

Oder doch?

Werden in der Zeit, an die wir uns nicht erinnern können, die Grundsteine unserer Verhaltensweisen gelegt? Weil wir mehr und besser aufnahmebereit für Neues sind und dieses sofort speichern.

Wir lernen zu essen, zu trinken und zu gehen. Wir lernen andere Lebewesen, in diesem Fall viele Menschen kennen, und verteidigen im Sandkasten unser Revier.

Vielleicht sind dies Reste der Urinstinkte, welche wir in die Menschheit herübergerettet haben. Forscher und Wissenschaftler haben darüber ihre eigenen Erkenntnisse, denen meine Vermutungen das Wasser sicher nicht reichen können:

(https://www.prosieben.de/serien/galileo/news/infantile-amnesie-darum-kannst-du-dich-an-deine-kindheit-schlecht-erinnern-321694)

Vielleicht wird bis zur Schulzeit in unserem Gehirn nur die Speicherplatine der Überlenbens- und Urinstinkte mit Erfahrungen gefüllt, um diese reflexartig sofort abrufen zu können.


Ab der Schulzeit beginnen sich weitere  Speicherplatinen zu füllen.

 Z. B. mit Wissen, welches unsere Zivilisation gesammelt hat, um nachfolgenden Generationen das Leben immer schwerer zu machen.

Zugleich füllt sich die dritte Speicherplatine: Die der Erfahrung und Erinnerung. Positiver und Negativer.

Vermutlich wird ab diesem Zeitpunkt die Suchmaschine unserer Gehirnwindungen in Gang gesetzt: Die Hirngoogle. Ob diese mit dem Fortschreiten der KI in unbekannter Zukunft ihre Aktivität reduzieren wird bleibt abzuwarten bzw. bleibt es  der Forschung überlassen, brauchbare Beweise zu liefern.

Interessanterweise reihen sich ab der Schulzeit Erinnerungsglieder wie in einer einer Kette aneinander.

Der erste Schultag, die erste Lehrerin, die Kommunion, ein Schulübertritt, die quälenden Stunden in ungeliebten Fächern, erste Sporterlebnisse, Konfirmation, das erste Referat, die Abschlussprüfungen.

Parallel erinnern wir uns an die selbst gebaute Steinschleuder, geklaute Äpfel von Obstwiesen, die Haustiere, erste Freunde, der erste Kuss, die erste Freundin und weitere, das erste Mal Sex, unsere Führerscheinprüfung, unser erster fahrbaren Untersatz.

Danach Ausbildung, Studium, unerfüllte Träume, Bundeswehr und deren Möglichkeiten, sich selbst besser zu erkennen.

Danach vielleicht Heirat?, Kinder?, Scheidung?, Arbeitsleben und vieles Weitere ... bis jetzt.

Wer dann nach 50 Jahren zu einem Klassentreffen geht, wird erfahren, welcher Film sich plötzlich zeigt.

Ein Film, den weder die Warner Gesellschaft noch eine andere Größe der Unterhaltungsbranche drehen könnte. Denn dieser Film läuft individuell, millionenfach, gespickt mit persönlichen Erlebnissen, fast täglich.

Hirngoogle hat diesen Film in Sekundenbruchteilen gedreht und verändert ihn ebenso schnell.

Kopfkino nennen es manche, ich erlaube mir, den Begriff Erinnerungsendlosschleife zu verwenden.

Erinnerungen können auch grausam, schmerverzerrt und erniedrigen sein.

Denken wir nur an die vielen wehrlosen Misbrauchsopfer, Kindersoldaten und Kriegsheimkehrer, ebenso an Unfallopfer, wehrlos ausgelieferte Gefangene und viele andere.

Erinnerungen sind individuell. Erinnerungen können ebenso Schätze der Freude beinhalten, wie sie aber auch Verzweiflung und Einsamkeit in sich zu vereinen vermögen.

Erinnerungen sind der psychologische Rucksack aller.

Wie schwer dieser Ruchsack sein kann, das bestimmt das Leben, unsere Einstellung zum Leben und, das dürfte das Entscheidende sein: Unser Glück bzw. unser Schicksal, das wir zwar steuern, aber ansonsten nur schwer beeinflussen können.

Genau daran sollten alle denken, welchen das Schicksal gute Erinnerungen geschenkt hat.






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