Warum Golfbälle alles wissen - Kapitel 4 - Schwungpetting und ...

 ... die Lustwiese Abschlag.


Der Abschlag beim Golfspiel

und die Verführungskünste

auf seiner Lustwiese!


Um bei dieser Erzählung auf dem Laufenden zu sein, empfiehlt es sich, die Vorherigen Kapitel dieser Geschichten zu lesen.

Golfbälle wissen alles über uns - Kapitel 1

Ein Prolog über diese Fortsetzungsreihe, in der ein kleiner Golfball aus seinem Leben erzählen wird.

Golfbälle wissen alles über uns - Kapitel 2 

Unser Golfball erzählt über seine Geburt und die Vorbereitungen für seine erste Runde.

Golfbälle wissen alles über uns - Kapitel 3

Erfahrungen und Eindrücken vom ersten Fairwayspiel.

Harte Schale – Weicher Kern – Die erste Runde  beginnt




Wenn Golfbälle Vergleiche ziehen, 
wird es mehr als menschlich!

Lustgewinn mit Schwungpetting und Treffmomentkoitus: Die Lustwiese Abschlag!

Haben Sie das Wort Golf schon mal von hinten gelesen? 

Nein? 

Es beschreibt die Aufgabe von uns Bällen im Präteritum und zugleich die leider sehr oft angewandte Methode unserer Beförderung mittels eines Schlägers in englischer Sprache.

Doch nun Schritt für Schritt zur Erotik des Golfsports. 

Kennen Sie den kürzesten Witz über Golf? Nein? Zwei Worte: "Ich kann's."
Dem folgt die Frage: "Wie war ich?"

Die absolute Unverschämtheit zeigt sich in ihrer ganzen Größe, wenn diese Frage gestellt wird: "Haben Sie noch Sex oder spielen Sie bereits Golf?"

Wir Golfbälle lachen darüber.

 Selbstverständlich lautlos. 

Wir verziehen dabei nicht ein Dimplechen. Gemeint sind die über 300 Grübchen auf unserer Haut.

Vor allem, wenn wir von Herren, welche glauben Golf spielen zu können, als Lustbällchen bezeichnet werden: Weil wir uns angeblich mit allen einlassen (müssten!).

Von Frauen werden wir des öfteren als "Toykügelchen" bezeichnet. Als wären wir Teil ihrer golfenden Lustphantasien.

Und doch könnte etwas Wahres dran sein! 

Bereiten wir ihnen vielleicht des öfteren mit unseren Flügen und Landungen mehr Vergnügen, als mancher Mann es in und neben den Lustwiesen menschlicher Begierden jemals könnte?

Andere können sich, nach eigenen Aussagen, von uns nur sehr schwer trennen. 

Eine Trennung von uns bedeutet, dem persönlichen Ehrgeiz während des Wettstreits mit den anderen, den Mitspielern oder Mitspielerinnen, eine Abfuhr zu erteilen.

Nicht selten wissen wir, wann und warum eine Scheidung von unseren golfenden Begleitern, gemeint sind die zweibeinigen Protagonisten unserer Sportart, erfolgen wird bzw. muss: Nicht wegen eines Fremdgehens, also einer temporären Beziehung mit einem anderen Ball! 

Da stehen wir weit darüber.

Nein, es sind die vielen kleinen Fehler des Golfschwungs, welche über Kurz oder Lang zur Trennung führen müssen.

Auch dabei sind ab und zu Parallelen zum Zivil-Verhalten bei der Auswahl von Partnern, abseits der Golfplätze, zu erkennen.

Ich darf noch ergänzen: Manchmal auch in Clublokalen.

Zurück zum Golfspiel und seiner Philosophpie. 

Was aber ist denn nun die eigentliche Aufgabe von uns Bällen?

Fliegen!
 
Beser gesagt, "genau fliegen!"

Im wahrsten Sinne des Wortspiels. 

Wir müssen bzw. sollten nicht nur fliegen, sondern auch noch mit unserem Flug und unserer punktgenauen Landung Sehnsüchte befriedigen.

Daher kommt wohl auch das Wort Golf!

Golf von hinten gelesen, beschreibt im Präteritum unsere eigentliche Aufgabe für die Gegenwart: Fliegen - im Präteritum flog. 

Sind wir masochistische Lustobjekte?

Wir Golfbälle dürften Lustobjekte, Utensilien, Fundstücke, vielleicht sogar die Prätorianer des Golfsports sein. 

Einige behaupten wiederum, wir wären masochistisch veranlagt.

Als würden wir ein Sklavendasein präferieren. Nein das tun wir nicht!

Wir Golfbälle sind die Dominas dieses Spiels, welche ihren Spielern, auch Spielerinnen, Wünsche erfüllen, sie aber auch regelmäßig bestrafen.

Nun, große Unterschied zwischen Sklaven, Lustobjekten oder Dominas sind kaum finden: Alle müssen im Moment des Bedürfnisses nach Anerkennung und Befriedigung von Wünschen ihrer Kunden, Herrscher oder Herrscherinnen, die eigenen Wünsche und Sehnsüchte zurückstellen.

Darüber legen wir die warme Decke des Schweigens, denn Golfbälle, so klein wir auch sein mögen, beherrschen es, Sehnsüchte zu schüren und deren Feuer mit dem Brennholz Scorezwang am Laufen zu halten.

Die Sehnsucht nach immer besser, immer weiter und immer perfekter, immer lustvoller, erstickt sehr oft die Freude an der Liebe zum Spiel.  

Ohne uns wäre für viele Golfende der Alltag meist trostlos, vielleicht sogar ein Tal einsamer Traurigkeit ohne Befriedigung.

Wir werden von golfenden Königinnen und Kaisern im Kampf mit dem größten Feind aller Golf spielenden Menschen, dem sich niemals beugenden Handicap, benutzt, um mit unseren Fähigkeiten - Fliegen, Rollen und 'Fallen' - den Wünschen vieler Menschen zu ungeahnten Höhenflügen zu verhelfen.

Über temporäre, depressive Momente, aber auch hinsichtlich des voreilig, meist egoistisch ausgesprochenen "Ich kann's", schweigen wir geflissentlich!

Gefühle, Psyche und Physis unserer Königinnen und Kaiser, sprich Spieler und Spielerinnen, entwickeln uns Bällen gegenüber immer wieder, vorsichtig ausgedrückt, promiskuitives Verhalten.

Dies zeigt sich bereits vor dem Abschlag. 

In den meisten Fällen befinden sich in den Taschen unserer Spieler bzw. Spielerinnen Bälle, welchen denen, die auf dem Tee liegen, bis auf den letzten Dimple gleichen.

Schließlich suchen die meisten Herren, übrigens auch Damen, nach einer Trennung im realen Leben intensiv nach adäquatem, einem fast spiegelbildlichen Ersatz. 

Beim Golf wird mit uns Bällen ebenso mit einer bisher noch nicht näher definierten Nebenbeziehung  für den Fall der Fälle vorgesorgt. 

Promiskuiballes Verhalten wäre die passendste Bezeichnung

Kommen wir nun endlich zum sich oft bis öfter wiederholenden Liebesakt des Golfspiels: Dem Abschlag.

Während wir auf dem Tee liegen, der Driver hinter uns wie eine, auf einer Spielwiese der Lüste lauernde Sehnsucht zum Sprung bereit liegt, werden unsere Spieler*Innen von geheimen Kräften leise gezwungen, Psyche und Physis für einen gelungenen Schwung zu vereinen. 
Außenstehende würden diese Verhaltensweisen als Vorspielpiel einer lustgetriebenen Unterwerfung bezeichnen.

Psyche und Physis stylen sich immer für das Spiel mit dem Objekt ihrer Begierde. 

In diesem Fall für uns! Die Bälle.

Dabei spielt sich im Kopf Golf spielender Damen und Herren eine Suche nach der besten Ansprache für uns Bälle und  für damit einhergehende Schwungerotik ab: Kopf hoch, Augen auf uns Bälle, der Blick muss sich an unseren Dimplen festsaugen!

Ihr Körper hat dabei aber den nötigen Abstand zu halten. 

Zugleich gilt es "Bella Figura" für den Moment des Aufeinandertreffens von Schlägerkopf und Ball zu wahren.

Entscheidend sind dabei die lockere, aber doch zielgerichtete Körperhaltung
und ...
... ein klarer Kopf, welcher sich nicht unter Druck setzen läss!

Selbiges Verhalten soll sich angeblich in Bars und Restaurants abspielen, wenn  Mann oder Frau zum Objekt einer lustgesteuerten Begierde erkoren wird.

Langsam ausholen! 
Es gilt , wie im Leben, nicht mit der Tür ins Haus fallen!

Der Driver streichelt möglichst lange die Grashalme!
Hände, Ellenbogen, Hüften, Kniee und Füße bewegen sich gemeinsam und kontrolliert zum Takt der immer intensiver drängenden Gefühle für den Aufschwung.

 Die Augen saugen sich dabei an uns Bällen fest.

Dieses schwunggetrieben intensive Vorspiel entscheidet über den unbändigen Lustgewinn für den späteren Schlag.!

 Nicht zu zaghaft, aber auch nicht zu stürmisch! 
Genau so sollte sich dieser Ablauf der Vorbereitung abspielen. 

Wir Bälle nennen diesen Ablauf das intensive Suchen nach der optimalen Standposition vor dem Liebesakt mit uns Bällen, "das Balzen der Gier um den Erfolg". 

Andere nennen es ganz banal Schwungpetting.

Der Abschwung steigert diese Begierde bis zum Treffmoment ins Unendliche.

Daher beginnt der Abschwung immer mit einer Explosion der Gefühle für Bewegung! 

Hände, Arme, Hüften, Kniee und Beine tanzen den Tango der Lustsuche aller Beteiligten. 

Es fühlt sich an, als träte der Geist der Schwungerotik aus dem Körper der Golferinnen und Golfer, um zu betrachten, welche Wirkung seine Empfehlungen während eines Schwungs entfalten.

Im Moment der Begegnung von Ball und Driver steht die Welt für eine 35.000stel Sekunde still.

Das Schwungpetting hat damit seinen Höhepunkt erreicht. 

Einer Explosion gleich, begegnen sich Ball und Driver. 

Der Koitus des Treffmoments wird nur noch vom Glücksmoment des 'genau so' gewollten Ballflugs übertroffen.

Während das Gesicht des Drivers, von unbändiger Gier getriieben, den Ball mit seinem Sweetpoint zu küssen versucht, springt die wohlgeformte, vom Driver etwas zu intensiv geknutschte, leicht zusammengepresste, dimpleüberzogene Kugel, voller Scheu, auf dem Höhepunkt des Liebesspiel, von ihm weg!

Sie beginnt, von seinen gierigen Gefühlen endlich befreit, glückselig zu fliegen.

Der folgende Durchschwung beendet das Liebesspiel der Gefühle nach dem Treffmoment. 

Ob sich am Ende Euphorie oder Ernüchterung zur Mènage-a-trois gesellen, darüber entscheidet das Ergebnis unseres Fluges zusammen mit der Traumwelt unserer Königinnen und Kaiser.

Die Mènage-a-trois - Spieler, Schläger, Ball - funktioniert nur, wenn sich alle dazu aufraffen können, sich gegenseitig, ohne Eifersucht und Gier aufkeimen zu lassen, mit einem lustvoll gleichmäßig gleitenden Schwung zu befriedigen.

Vor allem aber Seele und Geist niemals zu zwingen, etwas zu versuchen, das einer der Beteiligten nicht möchte.

Erst dann, wenn der Schwung zu Ende gebracht ist, die Augen noch immer auf die Stelle starren, auf der das runde Lustobjekt des Golfspiels aufreizend auf einem Tee lag, beginnt die Welt der Spielerinnen und Spieler sich wieder langsam zu drehen. 

Dieser, sich oft wiederholende Akt der Ekstase für gelungene Schwünge, lässt sich selten perfekt wiederholen; Misslungene Annäherungen an das Objekt der Begierde sind leider sehr oft das Ergebnis von von der Gier nach Mehr und Weite.

Nach unserem Flug zeigen in der Arena der Gefühle entweder tausende imaginäre Daumen nach oben, oder, und das ist das Fatale dieses Liebesspiels, ebenso viele können sich langsam nach unten senken.

Die Realität übernimmt jetzt wieder die Herrschaft auf dem Lustbereich des Ortes, welcher auch Schlachtfeld der Gedanken oder Arena der Sehnsüchte genannt wird: Der Abschlagbereich.

Diese unscheinbare Fläche kann sich ebenso gnadenlos wie unendlich großzügig gebärden.

Während wir Bälle fliegen, denken wir meist über unsere Beziehung zu unseren, mit uns spielenden, der Golflust immer zugeneigten Partnern und Partnerinnen intensiv nach.

Im Gegensatz zum Driver, dem Boss im Bag, den Hölzern, Eisen und dem Putter, welche mit unseren Königinnen und Kaisern in einer streng monogamen Beziehung leben, wissen wir Bälle nie, wann uns die Liebe aufgekündigt wird.

Dies geschieht meist dann, wenn ein geplantes Schwungpetting im Desaster des zu viel Wollens endet. 

Wir fliegen zwar, aber nicht in die gewünschte Richtung, sondern müssen ungefragt zwischen Bäumen im Unterholz, neben Glockenblumen und Sauerampfer, in einer Brennnesselplantage, oder, noch schlimmer, im Wasser landen.

Meist wird dann zum Schein nach uns gesucht, denn die Neben- bzw. Ersatzbeziehung, ein anderer, bis auf den letzten Dimpel gleichender Kollege darf sich nun dem weiteren Liebesspiel hingeben.

Soweit zum promiskuitiven Verhalten auf den Fairways des Golfspiels.


Golf oder Flog

Kommen wir zu einer weiteren Unsitte des Golfsports: Flog hat in diesem Fall nichts mit fliegen zu tun.

Flog, aus dem Englischen übersetzt, bedeutet: Prügeln, heftig schlagen.

Lesen wir es wiederum von hinten, kommt das Wort Golf zum Vorschein.

Glauben Sie uns, Flog kommt beim Golf unglaublich oft vor. 

Ja, wir werden von vielen Schlägerschwingern, damit meine ich die Spieler und Spielerinnen, unkontrolliert geprügelt, um nicht zu sagen, heftig vergewaltigt.

Leider verbindet sich das an sich gefühlvolle Schwungpetting sehr oft mit dem, aus unserer Sicht Gefühle fressenden Ehrgeiz des sich beweisen Wollens. 

Selten ist die menschliche Psyche in der Lage, diese beiden Eigenschaften der Gier in Zaum zu halten.

"War ich gut?"

Egal ob diese Frage nach einem Liebesspiel oder nach einem Golfschwung gestellt wird, sie zerstört jede Romantik.

Meist entlarven sich damit Narzisten.

Sie ist sogar katastrophal, für eine sich gerade anbahnende, wenn auch nur sportorientierte Beziehung zu uns Bällen.

Egal, ob diese nur eine kurze Zeit oder etwas länger andauert. 

Vermutlich gelten diese Erkenntnisse auch im zwischenmenschlichen Bereich von Beziehungen.

 Beim Test der beiderseitigen Gefühlswelten, in den Momenten des sich aufeinander Einlassens, sollte immer ein Austausch von Gefühlen füreinander stattfinden.

Purer Egoismus zerstört Vertrauen, untergräbt das Selbstbewußtsein und führt langfristig zur Depression.

Beim Golf wird dies in eine Phase der Zweifel und Überreaktion vieler Gefühle einmünden.

Letztendlich ist es das Ergebnis von Gefühl und Zuneigung welche am Ende den Erfolg der Gemeinsamkeit küssen darf.

Beim Golf ebenso, wie im zivilen Leben der Königinnen und Kaiser des Golfsports, welche, ohne es zu wissen, sich unserem nonverbalen Charme bedingungslos, teilweise bis hin zur Selbstaufgabe fügen.

Psychologen würden von "sporterotischer" Hörigkeit sprechen. 

Wir Bälle vereinfachen dies. 

Wir nennen es "dauernd anhaltende Sehnsucht nach unerreichbarer Perfektion."

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