Bin ich es noch wert zu leben? Oder anders gefragt ...
... was ist der Wert des Lebens?
Bayerische Philosiophie
oder
Preußischer Kleingeist?
In Kürze werde ich ein Lebensalter erreichen welches sich näher dem ewigen Leben als der großen individuellen Zukunft zuneigt.
Als Rentner oder Pensionist ist es an der Zeit sich Gedanken zu machen, was das Leben (noch) wert ist.
Ich überlasse es den Lesern dieses Blogs, meinen Exkurs in die Seiten des Internets zu lesen.
Allerdings schadet es nicht, auch mal an den Türen und Fenstern der Theorie zu rütteln, um der Praxis des Lebens und dessen Bewertung etwas frische Luft zu verschaffen.
Hier die Ausflüge in das Internet zur Information
Volkswirtschaftlich betrachtet gibt es ausreichend Abhandlungen über den Wert des Lebens eines Menschen.
Beginnen wir zu differenzieren!
Beginnen wir mit dem Wert des Lebens eines Rentners.
Vergleichen wir dies mit dem Wert eines Menschen im Berufsleben.
Wir sollten dabei den Wert eine Menschen als Kind nicht vergessen!
Am Ende, die Versicherungen: Wert der Menschen im Versicherungswesen.
Wert eines Kindes im Versicherungswesen.
Wert eines Rentners im Versicherungswesen.
Diese Frage darf noch erlaubt sein: Sinkt der Wert des Lebens mit der Höhe des Alters?
Jetzt zu meiner Meinung
Nun, die theoretische Zusammenfassung der Antwort zur letzten Frage könnte mich beruhigen, wären da nicht die vergangenen und derzeit wieder heftig geführten Diskussionen über die Lebensarbeitszeit und die, vermutlich zur Armut führende Gefahr der Pflegebedürftigkeit.
Interessant dabei, ein Auszug aus Abhandlung des Gesamtverbandes der Versicherer über "Wert und Wertschätzung lebenslanger Renten in der freiwilligen Altersvorsorge":
4.4 Angebot von Tontinen und verwandten Produkten
Tontinen sind Produkte, die durch Nutzung des Risikoausgleichs im Kollektiv das unsystematische Langlebigkeitsrisiko versichern, während das systematische Langlebigkeitsrisiko bei den Versicherten verbleibt (Milevsky, 2015).
Sterben in einem Versichertenbestand mehr Personen als erwartet, steigt die Rente entsprechend an.
Sterben weniger Versicherte als erwartet, kommt es zu einer Senkung der Rente (bzw. eine eventuelle Rentenerhöhung, die aus Kapitalanlageerträgen resultiert, wird entsprechend reduziert).
Es gibt zahlreiche Varianten dieser Grundidee, wie etwa die sogenannten Mortality Indexed Annuities (Richter und Weber, 2011), bei denen Rentenanpassungen transparenter nachzuvollziehen sind, da sie sich nicht an der Sterblichkeit des spezifischen Versichertenbestandes orientieren, sondern ...
Zugleich wird in dieser Zusammenfassung festgestellt, dass Menschen ihre eigene Lebenserwartung um ca. 5 bis 7 Jahre zu niedrig! einschätzen.
Leider, das erlaube ich mir an dieser Stelle zu sagen, wird das Leben von Menschen in sogenannten Zivilisationen auf drei Sparten bzw. Abschnitte reduziert:
1. Nachwuchs zeugen und diesen wieder für Nachwuchszeugung vorzubereiten bzw. zu begeistern.
2. Nach der Kindheit und Jugend so lange wie möglich an der Steigerung des BIP (Bruttoinlandsproduktes) mitzuwirken.
3. Mit Eigenleistung im Alter der Versichertengemeinschaft so wenig wie möglich zur Last fallen.
Zu Punkt 1:
Ich erlaube mir die Frage zu stellen, ob kinderlose Menschen oder Paare weniger Wert haben als welche mit Kindern.
Immer wieder wird von politischer aber auch von gesellschaftlicher Seite versucht, Kinderlose zu stigmatisieren!
Einerseits wird vorgeworfen, Kinderlose würden nicht dazu beitragen, die Zukunft von Generationen zu sichern.
Andererseits wird von ethisch-moralischer Seite behauptet, die Würde des Menschen sei unantastbar.
Haben Kinderlose weniger Würde als Menschen mit Kindern?
So, wie es derzeit öffentlich diskutiert wird, stehen die ethisch-moralischen Grundsätze sehr weit hinter den gewinnorientierten Zukunftsinteressen.
Nebenbei: Wenn Kinder wirklich so wichtig sind, warum gibt es dann so viel Kinderarmut in unserer Gesellschaft?
Selbst die KI hat dazu eine eindeutige Meinung kreiert: Der Wert eines Menschen, insbesondere eines Kindes, "ist unermesslich und nicht an messbaren Kriterien, wie Leistung oder Erfolg zu bemessen."
Wie viele Verantwortliche, egal ob Eltern, Industrie oder Medien folgen dieser Feststellung?
Warum stellen die Industrie und Unternehmen nicht für alle Schüler LAP-Tops zur Verfügung, wo sie doch gut ausgebildete Schüler für ihre Unternehmen andauernd fordern?
Der Grund?
Es geht um Profit, ab der Zeugung des Kindes bis es erwachsen ist.
Damit wären wir bei Punkt 2:
Steigerung des Bruttoinlandproduktes mit täglicher Arbeit:
Es wird von allen gefordert, das Bruttosozialprodukt über die Mitwirkung an der Verbesserung des Bruttoinlandproduktes zu steigern - und zwar jährlich!
Dazu kommt die Forderung möglichst lange im Erwerbsleben zu bleiben, um die Gemeinschaft bzw. Beitrags- und Steuerzahler zu entlasten.
Eine hehre Forderung, welche leider sehr oft an Scheinheiligkeit nicht zu übertreffen ist.
Seit über 40 Jahren wurde und wird mit Hilfe der Sozialgesetze versucht, ältere Arbeitnehmer über Arbeitslosigkeit oder Vorruhestand in Rente zu bringen, um höhere Lohnkosten einzusparen.
Selbst der öffentliche Dienst und die Sozialkassen selbst haben alle Hebel in Bewegung gesetzt ältere Mitarbeiter möglichst früh "zu entsorgen".
Mit leichtem Druck, aber doch auf freiwilliger Basis.
Und plötzlich fehlen an allen Ecken und Enden angeblich Fachkräfte?
Seit Jahrzehnten, genauer gesagt, seit Anfang der 80er Jahre, wird jungen und älteren Menschen süffisant eingebläut, ihre Arbeit wird über kurz oder lang von Rechenzentren, KI oder Robotern übernommen werden: Kostengünstig und schneller!
Ja, viele Arbeiten werden heute mit Hilfe von Computern, Robotern und Rechenzentren erledigt, das stimmt.
Aber der Wandel der Arbeitswelt erfordert nach wie vor Arbeitskräfte.
Diese fehlen heute.
Warum?
Weil sowohl Politik als auch Wirtschaft und Unternehmen verschlafen haben, engagierte und unternehmenstreue Mitarbeiter auf der Reise in die neue Arbeitswelt zu unterstützen und sie darauf vorzubereiten.
Vor allem aber ihnen Vertrauen entgegenzubringen, damit sie den Weg in die virtuelle Arbeitswelt mitgehen, welche doch viele von ihnen ersetzen soll.
Einerseits sollen also Menschen so lange wie möglich an der Steigerung des Bruttosozialproduktes mitwirken, andererseits sind sie als teuerster Kostenfaktor ein Dorn im Auge einer nur noch profitorientierten Gesellschaft, welche Junge gegen Alte, Kranke gegen Gesunde, Arme gegen Reiche und angeblich Dumme gegen eine gepamperte Elite ausspielen und gegeneinander aufbringt.
Dass mittlerweile immer mehr aus dem Hamsterrad der hohlen Worte aussteigen und für ihre Behauptung "mit viel Arbeit immer ärmer zu werden" sogar noch täglich auf dramatische Weise Beweise geliefert bekommen, sollte doch an manchen Stellen und Orten hellhörig machen!
Aber nein, vor der Realität des Alltags werden von fast allen Verantwortlichen die Augen verschlossen, um des eigenen Vorteils Willen der Mund gehalten und nach Gleichgesinnten Ausschau gehalten, um dem vielleicht vorhandenen schlechten Gewissen rechtzeitig einen Riegel vorschieben zu können.
Genau die in den beiden letzten Absätzen genannten Gründe werden zur Minderung des Bruttosozialproduktes und in Folge zur Senkung des Bruttoinlandsproduktes führen.
Selbst die KI hat zum Wert der Arbeit eine tiefergehende Meinung als viele Verantwortliche in Politik, Wirtschaft und Unternehmen: "Der Wert von Arbeit umfasst sowohl materielle als auch immaterielle Aspekte.
Neben der finanziellen Absicherung bietet Arbeit Struktur, Sinn, soziale Anerkennung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Sie kann das Selbstwertgefühl steigern, Beziehungen ermöglichen und zur persönlichen Entwicklung beitragen.
Damit wären wir beim 3. Lebensabschnitt angekommen.
Zu Punkt 3:
Mit Eigenleistung im Alter niemandem zur Last fallen!?
Für diejenigen, denen dies möglich ist ein Glücksfall?
Oder ist es doch so, dass ein Großteil der älteren Bevölkerung für sich selbst sorgt, ohne die Bevölkerungsgemeinschaft zu belasten?
Lassen wir die Statistiken sprechen:
"In Deutschland leben rund 800.000 Menschen in vollstationären Pflegeheimen. Dies entspricht etwa 14% der insgesamt 5,7 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland."
4,9 Mio pflegebedürftige Menschen leben demnach zu Hause.
Aus dem Impulsgeber Bewegungsförderung
sind ebenfalls interessante Zahlen zu ersehen.
Ich lasse diese bewusst unkommentiert, damit sich jede und jeder eine eigene Meinung bilden kann.
Die Verlogenheit der Verantwortlichen:
Wer heute die öffentlichen Debatten verfolgt, dem wird subtil und zugleich angsteinflößend vermittelt, "die Alten kosten zuviel und tragen nichts zum Bruttosozialprodukt bei."
Kurz gesagt, "die sind für unsere Gesellschaft zu teuer!"
Dabei werden die Kost en für Rente, Pflege und Krankenversorgung in einem Zug genannt.
Es wird aber nie erwähnt, was Industrie, Wirtschaft und soziale Medien dazu beitragen, dass es zu dieser verzerrten Meinungsbildung überhaupt kommen kann.
Sind es nicht die Großunternehmen gewesen, welche sich der Kostenfaktoren "ältere Arbeitnehmer" seit den 70er Jahren unter Zuhilfenahme von Arbeitsämtern/Agenturen für Arbeit, Rentenversicherung und finanzieller politischer Unterstützung über früheren Rentenbeginn nach Arbeitslosigkeit oder Altersteilzeit entledigt haben?
Wie verlogen muss eigentlich der Verband der Arbeitgeber zusammen mit den Gewerkschaften agieren, um heute zu behaupten, die Alten kosten zuviel?
Plötzlich heißt es, "es muss mindestens bis 70 oder länger gearbeitet werden."
Sogar ein verpflichtendes soziales Jahr oder Spätwehrdienst wäre möglich.
Bin ich dann nur noch etwas Wert, wenn ich diese Forderungen im Gesamten erfülle bzw. noch erfüllen kann?
Sollte es zu Kampfhandlungen kommen, sollen dann die Alten zuerst an die Front, um sehr schnell die öffentlichen Kassen zu entlasten, während die Jungen sich um ihre Wokness und das Gendern kümmern?
Die "Affenliebe" zum Nachwuchs kennt offensichtlich keine Grenzen.
Vielleicht zieht dann Mammi mit ihrem verwöhnten Sprössling in die Kaserne, um ihn vor der rauen Sprache der Soldaten zu schützen oder noch besser, ihm im Schützengraben die Nase zu putzen.
Von den Müttern wird vermutlich sogar gefordert, dass die Alten die Jungen zu beschützen haben, denn ihr Nachwuchs hat doch eine gute Ausbildung, während die Alten ab dem 15. Lebensjahr "nur" stupide, teils schwere Arbeiten verrichtet haben und mit ihren primitiven Grundlagen zu wenig verdienen bzw. zu wenig verdient haben, um sich das Alter angenehm gestalten zu können.
Genau betrachtet ist mein Leben im Alter keinen Schuss Pulver wert, denn ich bin nur ein Kostenfaktor einer in sich gespaltenen Gesellschaft, welche sich von Politik und Wirtschaft nur zu gerne vor den Karren ihrer jeweils passenden Ideologie spannen lässt.
Zusammenfassung:
Es gibt eigentlich nichts, was in der Zusammenfassung hervorgehoben werden könnte!
Außer dieser Aussage, welche ein angeblich hochgebildeter Preuße, umgeben von vielen Arschkriechern, welche ihn beschützen mussten, von sich gegeben hat: "Hunde, wollt ihr ewig leben?"
Da ist mir die bayerische Aussage zum Leben 10-Mal lieber, denn sie zeigt den Unterschied der Kulturen in Deutschland gnadenlos auf: "Leben und leben lassen!"
Preußen existiert nicht mehr und wird hoffentlich nie wieder etwas zu sagen haben.
Bayern existiert noch heute!
Und es unterstützt Gebiete in denen der preußische Kleingeist sich sehr lange häuslich eingerichtet hatte.
Sehr gut hierzu passt dieser Artikel aus der Welt!
Oskar Springer, Grünwald
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