Deutschland und United Kingdom: Demokratische Lustbefriedigung?

Parteisucht und Machtgier

Mit Wonne und Begeisterung 

wird sich täglich dem Treiben gieriger, 

unbeherrschbarer Lustbefriedigung 

mit Hilfe nackter Worte hingegeben, 

um der warnenden Stimme des Gewissens 

kein Gehör mehr schenken zu müssen.

 

 


Selbstbefriedigung 

der parteipolitischen Sado-Maso-Szene


"Ich kenne die politischen Verhältnisse nicht so, wie unsere britische Verwandtschaft. Ich kenne dazu noch einige Briten, welche hier in Berlin und somit unsere, aber auch die politischen Verhältnisse in ihrem Heimatland kennen. Alle von ihnen sind froh, unsere politischen Verhältnisse zu haben bzw. wünschen sich deutsche Politiker." 

So ein Kommentar zum Beitrag über das Steuer- und Politchaos in UK.

 

Berlin: Weltoffen und Wahldesaster

Nun, wenn ich die politischen Verhältnisse in Berlin und teilweise in Deutschland genau betrachte, wundert es mich nicht, dass Briten unsere Politik loben: Unterscheidet sie sich doch nur wenig von der britisch-politischen Weltfremdheit.

Nach den mittlerweile gerichtlich festgestellen Vorkommnissen bei den letzten Wahlen in Berlin könnte auch der Verdacht aufkommen, die Weltoffenheit Berlins führt zu unglaublichen politischen Neuerungen: Wahlen werden nun dort auch so abgehalten, wie in totalitären Staaten. 

Dabei wird gerade in Berlin fast täglich, gebetsmühlenartig vom Werteverlust der Demokratie und vom drohenden Vertrauensschwund der Bevölkerung gesprochen.   

Ich kenne sogar Menschen, welche sowohl von manchen deutschen, als auch von britischen, ganz zu schweigen von Europapolitikern nicht nur die Nase voll haben, sondern von einem Swingerclub der Selbsbeweihräucherung sprechen, der endlich geschlossen werden sollte. 

 

Suche nach Besserem und Goalorgasmus

Zugegeben, in Deutschland mag manches anders sein, ob es besser sei, lassen wir dahingestellt. 

Zu unserem Leidwesen wissen wir Deutsche auch nicht, wo das "Bessere" versteckt sein könnte  bzw. zu suchen wäre. 

Manche behaupten im Reichstag. Dort dürfte es nicht nur versteckt, sondern, vermutlich in den Hinterzimmern der Lobbyisten, in Tresoren eingesperrt worden sein. 

Andere wiederum lassen sich nicht davon abbringen, Besseres in den vollen Fußballstadien zu suchen, um bei jedem vermeintlichen Fund ekstatisch, bierbecherwerfend die Freude über den Goalorgasmus hinaus zu schreien. 

Gerade darum zeigen sich Politiker immer öfter bei Sportveranstaltungen, um danach, bei der Vergabe von Weltmeisterschaften oder Olympiaden, stirnrunzelnd und sich windend, über die politischen Umstände zu räsonieren.    

 

Vermutlich ergeht des den Briten ähnlich.

Auch sie dürften verzweifelt auf der Suche nach der Hoffnung auf eine Wende zum Besseren sein. 

Zumindest haben wir einiges mit unseren Inselfreunden gemeinsam: Suchen, Hoffen, aber in erster Linie am Nasenring der politischen Geilheit durch den Swingerclub parteipolitischer Lust gezogen zu werden. 

Im Berliner Melting-Pot treffen Landes- und Bundespolitik auf engstem Raum aufeinander. Man könnte auch von einem politischen Swingerclub mediengeiler Lustrhetoriker*Innen sprechen.

Parteipolitisches Kopulieren geht in dieser Stadt Hand in Hand mit voyeuristischem Lustempfinden.

Letztendlich geht es um die individuelle Befriedigung einzelner, unter zu Hilfenahme gemeinsamer, hart und stöhnend errungener Parteitagsbeschlüsse.

 

 Deceive, fallere, betrügen 

oder einfach nur die Demokratie mit ihrer vielfarbigen Reizwäsche mal im Raum der Wahldomina ein klein wenig auszupeitschen, um sie anschließend, mit Paragraphen gefesselt, einem maskentragenden Latextribunal zur Luststeigerung zuzuführen, kommt in Deutschland dem Verhalten britischer "Nadelstreifenkabinette" durchaus nahe. 

Selbst wenn der Court, das Gericht, Vergehen bzw. katastrophale Missstände bei Wahlen oder Gesetzesbeschlüssen feststellen darf, so juckt die politisch kopulationsbereite Gemeinschaft in Berlin dies ebenso wenig, wie die "dauercelebratenden" britischen "Ober- oder Unterhäusler." 

 

Mit Wonne und Begeisterung wird sich täglich dem verrucht-zwielichtigen Treiben gieriger, unbeherrschbarer Lustbefriedigung mit Hilfe nackter Worte hingegeben, um der warnenden Stimme des Gewissens kein Gehör mehr schenken zu müssen. 

Die mahnenden Stimmen vor den Türen parteipolitischer Swingerclubs werden einfach ignoriert, will man doch Mutter Moral im gedimmten Licht unterschiedlicher Thementräume nicht begegnen.

 

Es lebe die selbstgewählte, sich separierende, lustbetonte Parteipolitik, welche das erotisierende Parfüm "Fleur de la Démocratie" gerne nutzt, um selbst hartnäckigste Kritiker wenigstens kurzfristig mit dem Duft der Moral zu betören. 


Mut, Vernunft, Verklemmtheit

Würde die Lust des gemeinsamen, sich über die Parteitagsbeschlüsse hinweg setzenden Mutes der Vernunft sich bei Tageslicht mit der Realität der Bürger im Park der Zukunft öffentlich vergnügen, wäre der Aufschrei der politischen Swingerszene unendlich laut. 

Genau das ist es, was uns Deutsche mit den Briten und einigen anderen Ländern eint: Unsere politische, ebenso die dazu gehörende parteikonforme Verklemmtheit unserer ministeriellen Swinger, von der wir Wähler uns leider immer wieder blenden lassen, obwohl sie weder sexy ist, noch das Charisma des fahlen Lichts einer Grubenlampe für sich beanspruchen kann. 

 

Kommentare

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