Gedicht: Reiselust und der Kreislauf von ...
... Leisefrust mit Heimatlust
Der Mensch an sich gerne reist,
was schon die Autobahn beweist.
Auch am Flughafen an Gates und Gattern
zeigt sich's am Erfahrungsschnattern.
Geheimtipp heisst der Sensuchtsort,
wo der Mensch treibt Sorgen fort.
"Wo das sei", fragen Sie mich?
Das gibt mir einen Stich!
Natürlich dort, wo alles neu.
Dafür keiner Kosten scheu.
Wo jeder Platz gepflastert
und jeder Eingang ist pilastert.
Dort, wo die Himmelspforte wartet,
Dorthin fliegt der Gehemtippcharter.
Wo der Pool den Strand ersetzt,
eine warme Dusche die Haut benetzt.
Wo Erdinger Weisse zum Luxus wird,
Herr Geheimtipp niemals irrt!
Poolgymnastik wird Tag für Tag zur Pflicht.
Der Ghettoblaster ruft zur Schicht.
Dort, wo Languste Hummer trifft,
Champagner Prosecco sticht.
Wo auf großen Tellern teure Naschereien
nach Mehr und Besser schreien.
Wo der Sternenhimmel funkelt
man sich gerne unterhakt und schunkelt,
da lebt der Geheimtipp frank und frei,
Geheim und Tipp, das kann nicht sein.
Es regt sich, was unvermeidlich,
leise etwas Reisefrust, wie peinlich.
Man lächelt gerne und gequält,
Heimatlust nun plötzlich zählt.
Daheim, im Geheimtippgarten,
wo Leberkäs und Radler warten,
wird von der Reiselust geschwärmt,
die vor Kurzem noch war ... sehr verhärmt.
Ein neuer Tipp keist in der Runde,
verkündet laut die frohe Kunde;
Mit mir, das glaube mir, ist alles Hipp,
Mein Geheimnis? Dieser Tipp:
Dort, wo die Himmelspforte wartet,
Dorthin fliegt der Gehemtippcharter.
Wo der Pool den Strand ersetzt,
eine warme Dusche die Haut benetzt.
Dort, Geheimtippjunkie, musst Du hin,
sonst wirst Du niemals IN.
Buche, scheue keine Kosten!
Heimatlust darf niemals rosten.
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