Warum spalten sich Gesellschaften oder ...
... haben sie sich immer schon gespalten?
Wenn sich eine Gesellschaft spaltet,
teilen sich auch ihre Werte.
Wenn eine Gesellschaft
keine Werte mehr hat,
spalten sich die Generationen.
Oskar Springer
Immaterielle Werte
Eine Gesellschaft, sprich die Bevölkerung eines Landes, funktioniert normalerweise im Zusammenleben
durch die Beachtung von Gesetzen,
der Achtung seiner Mitmenschen
und des gemeinsamen Strebens
nach Freiheit und Gerechtigkeit
für alle Mitglieder dieser Gesellschaft.
Unabhängig von
ihrer Herkunft,
ihres Standes,
ihrer Religion
oder ihres Geschlechts!
Soweit zum theoretischen Teil innenpolitischer Grundsätze, welcher auf dem Fundament immaterieller demokratischer Grundsätze beruht.
Kommen wir nun zum Materiellen und dem Zusammenleben in der Praxis von Gesellschaften.
Materielle Werte einer Gesellschaft
Hierzu gehören wirtschaftliche Werte
der Gesellschaft als sogenanntes gemeinschaftsverpflichtendes Produkt
und
die individuell erworbenen Wirtschaftswerte,
welche als Eigentum ebenfalls verpflichten, sich für und mit der Gesellschaft möglichst optimal einzubringen.
Die entscheidende Frage stellt sich nun:
Spalten sich Gesellschaften wegen der immateriellen Werte oder materiellen Werte?
Nun, gehen wir zurück zu den Primaten, von denen wir vermutlich abstammen bzw. deren Verhalten dem Unseren ähnelt.
Beginnen wir bei den Gebietsansprüchen.
Ein Primatenvolk lebt in sich vereint friedlich, außer es geht um grundsätzliches Verhalten, wie Rangordnung oder geschlechtlich geregelte Verhaltensweisen. Die sogenannten immateriellen Werte!
Kommt eine andere Gruppe und versucht sich im Revier breit zu machen, kommt es zum unvermeidlichen Kampf, denn es geht um Futter und das Überleben.
Es war also bereits den Primaten zu Eigen geworden, sich in einem Gebiet sesshaft niederzulassen.
In gewisser Weise waren und werden materielle Werte in Anspruch genommen.
Unabhängig davon, welche Gruppe diesen Kampf um den Gebietsanspruch gewinnt, das Verhalten zeigt, es geht um einen materiellen Wert: Um ein Gebiet, das Nahrung und Schutz bietet.
Obwohl beide Gruppen von ein und derselben "Völkergruppe"abstammen, gönnen Sie Ihren Artgenossen das Revier nicht bzw. Möchten es unbedingt selbst besitzen.
Kommen wir zu den Nachfahren der Primaten, ich nenne sie Secundomaten, die Zweiten, oder vornehm ausgedrückt, die Menschen, welche vermutlich wegen ihrer genetischen Ähnlichkeit mit den Affen ebenfalls zu einem Zweig des Stammbaumes der den Primaten zählen.
Erst vor ca. 12.000 Jahren begannen die Secundomaten, zum Mensch mutierte Primaten, allmählich sesshaft zu werden.
So wird es uns erzählt.
Sesshaftigkeit ist wohl mit den Genen weitervererbt worden.
Das Gruppenverhalten ebenfalls: Zusammenhalt, Nahrungsssuche, Sicherheit vor Angreifern auf Bäumen und Felsen und die Kommunikation für Warnungen.
Vermutlich hat sich zuerst einmal wenig geändert.
Die Gruppe musste, um zu überleben, zusammenhalten.
Jagen, um das Essen zu besorgen, Unterschlupf in großen Höhlen oder Felsvorsprüngen so zu gestalten, um vor Wasser, Wind, Sonne und Kälte geschützt zu sein.
Irgendwann haben wohl einige Gruppenmitglieder erkannt, dass mit dem Aussäen von Getreide einfacher und intensiver Nahrung gewonnen werden kann, als durch Sammeln von wildem Getreide, wie auf ihren Wanderungen Tradition war.
Durch Zufall wurde vor 6000 Jahren der Sauerteig entdeckt. Vermutlich entstanden damals die ersten Bäcker, welche ihr Können verfeinerten.
Auch die Käseherstellung wurde über die Jahrtausende verfeinert.
Ebenso verfeinerte sich die Waffenentwicklung: Erst war es der Faustkeil, danach Speere und, man höre und staune, vor 64.000 Jahren waren bereits Pfeil und Bogen im Einsatz.
Ob damals, mit der Verfeinerung unterschiedlichster Fertigkeiten, der Grundstein für die Spaltung von Gesellschaften gelegt wurde?
Die einen benötigten Land für ihre Viehhaltung, damals wohl in erster Linie Ziegen, die anderen für ihren Anbau von Getreide und Gemüse.
Was erkennen wir?
Die Interessen begannen auseinander zu driften.
Zwar lebte man in einer Gemeinschaft, welche wohl mit Tauschgeschäften ihren Handel betrieb, begann aber wohl damals für seine Familie "die Schäfchen ins Trockene zu bringen", um sich gewisse Vorteile zu verschaffen.
Mit der Zeit wurden Lebensmittel und Tiere gegen Metalle getauscht, welche ein Schmied in nützliche Geräte oder auch Waffen verwandeln konnte.
Vom Tauschgeschäft zum Geld
Krösus, der König Lydiens im Orient hatte die Idee im 6. Jahrhundert vor Christus Münzen als Zahlungsmittel in Umlaif zu bringen.
Es mussten nun nicht mehr, mit schwerer Arbeit vebunden, Waren gegen Waren gezauscht werden. Rs wurde gekauft und geliefert. Amazon hat also ebenfalls eine sehr historische Vergangenheit.
Das Papiergeld hat dann China erfunden, damit der Transport des Geldes weniger Aufwand erfordert.
Ab dieser Zeit dürften sich Gesellschaften in arm und reich geteilt haben.
Wer mit einer guten Armee ausgerüstet war und viele Soldaten bezahlen konnte, konnte sich mit Raubzügen und Kriegen bereichern.
Der Mensch begann sich endgültig von seinen Wurzeln als Teil der Natur zu entfernen.
Die Spaltung der Gesellschaften
Es bildeten sich Familien, welche reich und Familien und Menschen welche mangels Geld ärmer oder arm, ja sogar rechtlos waren.
Reiche Familien konnten arme Menschen unter Druck setzen, sie als Sklaven halten, auch verkaufen und, wenn sie ihen als zu teuer erschienen, in Kriegen ermorden lassen.
Schulbildung, Berufsausbildung, Universitätsbesuche waren Reichen vorbehalten, ob sie dafür geeignet waren oder nicht.
Mit der Zeit entstanden Königshäuser, Fürstentümer und Grafschaften, deren innere Struktur auf Landbesitz, Erträge und Gewinne jeglicher Art ausgerichtet waren.
Dazu stießen unterschiedliche Religionen, deren Führer und Vertreter von ihren Anhängern ebenfalls ausreichend versorgt sein wollten.
Um Konflikte zwischen den Anhängern der Religionen und den Herrschern zu vermeiden, einigte sich Herrscher und Kirchenobere auf ein gemeinsames Handeln: Selten zum Guten ihrer Untertanen!
Die größte Spaltung einer Gesellschaft dürfte vor 2000 Jahren mit der Abspaltung der Christen von den Juden erfolgt sein.
Es entstand eine neue Glaubensrichtung, deren Grundidee ursprünglich nicht auf Reichtum basierte, sich aber im Lauf der Zeit zu einer Geldmaschine unglaublichen Ausmaßes fortentwickelt hat.
Es ging um Besitz, Reichtum und der damit verbundenen Macht.
Mit Columbus spaltete sich Europa:
Alteuropäer und Neueuropäer
Amerika in Ureinwohner und Eroberer
Mit der Entdeckung Amerikas begann sich Europa zu spalten: In Eroberer und Daheimgebliebene.
Oder, wie man heute sagen kann, in Alteuropäer und Neoeuropäer jenseits des Ozeans.
Die Christenspaltung und die indudtrielle Revolution
Mit Luther und seinen Thesen spaltet sich die Religion Europas wieder: In Katholiken und evangele Bevölkerung.
Danach kam die Industrielle Revolution: Industrielle Herstellung von Gütern, Kohlebergbau, Maschinen, Elektrifizierung und, nicht zu vergessen, die Spaltung in Ost- und Westeuropa, welche intensivst nach dem 2. Weltkrieg mit dem Eisernen Vorhang zementiert worden ist.
Und hier, in Deutschland?
Kaiserreiche, Königreiche, Fürstentümer, Herzogtümer, Klösterliche Besitztümmer.
Für diese Herrschaften hatten Bauern, Handwerker, Künstler und Leibeigene zu arbeiten.
Nicht zu vergessen, jedes dieser Herrscherbereiche hatte eine Armee zur Verteidigung ihrer Ansprüche und Besitztümer zu unterhalten.
Denken wir nur an den Flickenteppich Deutschland vor der Neuordnung mit der Konferenz in der Frankfurter Paulskirche.
Ein in sich gespaltenes Land mit hunderten von Kleingesellschaften.
Zugleich war die Industrialisierung voll im Gange. Landwirtschaft und Industrie bekämpfen sich hinsichtlich der Arbeitskräfte.
Der Royalist Bismarck versuchte mit seinen Sozialgesetzen das totale Auseinanderdriften der Gesellschaft Deutschlands zu verhindern.
Dies gelang noch bis zum Ende des 1. Weltkrieges.
Mit der Weimarer Verfassung war die erste Demokratie in Deutschland geschaffen. Das ist noch keine 100 Jahre her.
Ohne Erfahrung mit Demokratie und deren Spielregeln war diese Verfassung von vornherein ein totes Pferd das vom Abdecker NSDAP endgültig in seine Einzelteile zerlegt und von einer gnadenlosen Diktatur abgelöst wurde.
Politik und Glaubensrichtungen bekämpfen sich: Kommunisten gegen Sozialisten, Nationalsozialisten gegen beide und die Kirchen, ganz besonders aber und fanatisch, gegen Juden.
Katholische und evangelische Glaubensobere versuchten ihre Vorteile zu sichern, ohne mit der Politik und deren Anführern in Konflikt zu kommen.
Einige Hunderttausende waren glühende Anhänger der Nationalsozialisten, viele Millionen waren willeenlose Mitläufer und einige Tausende versuchten in dem Irrsinn bei sich selbst zu bleiben, andere zu schützen, ja sogar Juden zu verstecken.
Selbst im Nationalsozialismus war dieses Land eine gespaltene Gesellschaft! Die einen, weil sie alles glaubten, die anderen, welch skeptisch waren und die welche Widerstand leisteten.
Von dem millionenfach ausgeführten "Säuberungen" ganz zu schweigen.
Diejenigen welche dies organisiert haben, diejenigen, welche denunziert und mitgemacht haben, hatten sich nicht nur von der Gesellschaft abgespalten, sondern obendrein von den Grundregeln der Zivilisation !
Nach dem "totalen Sieg" der Alliierten 1945 mussten nach dem Willen der Sieger demokratische Wahlen abgehalten werden, zu denen Parteien zugelassen worden sind.
Dann kamen die Parteien
und mit ihnen Ideologie und Selbstzerfleischung
SPD, CDU, in Bayern die CSU und weitere Parteien bewerben sich um die Sitze im neu geschaffenen Bundestag.
Jede dieser Parteien eine anderes Programm. Was sie allerdings einte, war der Aufbau des Landes nach dessen totaler Zerstörung.
Schaffung von Arbeitsplätzen, Industrie, Infrastruktur und Sozialgesetzgebung waren die Hauptthemen für alle Parteien.
In den 60ern, die erste Wirtschaftskrise und schon veränderten sich die Grundsätze von Parteien.
Abspaltungen von Parteien und Neugründungen anderer Parteien folgten.
Die Anhänger der Parteien wurden unterteilt in Wähler und Mitglieder.
Es folgte die ideologische Spaltung im politischen Bereich: Sowohl innerhalb von Parteien als auch im gesamten politischen Spektrum.
Man versuchte Gewerkschaften, Sportvereine, ja sogar Dorfvereine und Verbände auf die jeweilige Interessenlage einzuschwören.
Seit 2015 ist unser Land gespalten in Pro und Contra
Für Zuwanderung oder gegen Zuwanderung.
Für die Ukraine oder gegen die Ukraine.
Für Russland oder gegen Russland.
Für AFD oder gegen AFD.
Für Rentenkürzungen oder dagegen.
Für oder gegen Rückführung.
Für oder gegen Atomkraft.
Für oder gegen Verbrennerautos.
Für oder gegen Stromtrassen.
Für oder gegen die jüdische Kultur.
Usw. Usw.
Nach Alternativen oder Kombinationsmöglichkeiten wird gar nicht mehr gesucht, obwohl dies dringend erforderlich wäre.
Den Herkunftsländern
droht nun ebenfalks die Spaltung
Die aktuelken Zuwanderer werden die Letzten sein, welche die Spaltung ihres Landes mit ihrer Auswanderung vollzogen haben, denn nun ist für Politik und Witschaft im Fluchtziel Europa die Obergrenze erreicht.
Nun müssen sich die Daheimgebliebenen mit neuen Regimen arrangieren und sowohl politisch als auch religiösen neue Wege des Zusammenlebens finden.
Sie befinden sich im 16. JAHRHUNDERT Europas, und werden noch einen langen, traurigen Weg einschlagen müssen, dessen Weggabelungen immer wieder Spaltungen bereit halten werden.
Wie sagt der Weise?
Leben ist eine Aneinanderreihung von Kettengliedern, welche nur bei vernünftiger Nutzung der Gefahr des Spaltens entgehen kann.
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