Gedicht: Der Mensch, die Wahl und ...
... das Kreuz der Entscheidungsfreiheit
Regelmäßig, und das nicht selten,
soll sich der Mensch zum Wählen melden.
Dafür und besonders für danach
lesen Interessierte den Leistungsalmanach.
Parteien, Kandidaten, Würdenträger,
manche leise, and're laut, einige schräger,
Opportunisten, Pazifisten, Leistungsträger,
Parteisoldaten, Schreihälse, alle für die Wähler.
Wie beim Abfahrtslauf wird's immer schneller,
das Rennen der sonst unsichtbaren Stimmenfänger.
Plötzlich heißt es bei Pikantem gleiten,
nie zu früh in Problemkurven die Kanten zeigen.
Den Berg herunter, möglichst schnell und elegant!
Viel Geschrei im Ziel, die Arena, Bundestag genant.
Alle zieht es hin, Polposition auf den blauen Sitz.
Da wird selbst der Zahmste spitz.
Gold, Silber, Bronze oder doch nur Platz?
Beim Interview dann weich wie Wachs.
Die Sportart wechselt schon im Ziel,
Einer-, Zweier-, Viererbob im politischen Kalkül.
Ein Dreierbob raste letztens durch den Eiskanal.
Der Sturz in der Berliner Kurve, sehr fatal.
Jeder wollte was am Steuer regeln,
Mehr links! Mehr rechts! Durch die Mitte segeln?
Skifliegen das wäre für Politiker optimal!
Haltung und Weite stünden zur Wahl.
Die Kunst des Absprungs zählt, garantiert!
Politische Winde werden zur Weite addiert.
"Jede Stimme zählt", so wird propagiert.
Doch wird danach auch so agiert?
Das ist es, was den Menschen schreckt!
Weil jeder in Berlin nur Wunden leckt!
Juristen, Lehrer, Philosophen, Komiker
Sitzen im Parlament, auch sehr oft Stoiker.
Es WIRD gewählt, das Abgeordnetengranulat.
Jedes Korn mit einem anderen Mandat.
Alle vier Jahre oder auch schon eher, es ist pikant,
bläst der Wahlsturm die Körner durch das Land.
Jeder spürt's, unangenehm, Kratzen und Jucken.
Es ist Wahlzeit, Zeit sich nicht wegzuducken.
Eine Entscheidung ist zu treffen!
Niemand kann in der Kabine helfen.
Demokratie heißt dieser Freiheit Schein,
welcher leuchtet hell und fein.
Nur wer diesen weiß zu nutzen,
kann das Absurde stutzen.
Daher, Wähler, Euer Verstand ist hier gefragt,
damit der Freiheit Zukunft nicht versagt!
O. SPRINGER
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