Der Mensch, Gefangener seiner Hoffnung ...

 

... im Spinnennetz des Scheins


Das Leben, die Hoffnung, der Schein und wir


Ja, es hat sich verändert. Unser Leben ist ein anderes geworden, seit ... Seit wann genau?

Begann das Anderswerden in den Köpfen oder war und ist es das Zusammenspiel von Faktoren? Oder ist es beides?

Nun, unumstritten dürfte sein, dass uns über die Jahrtausende Beobachtungen und Denken zu einer - über alle Grenzen hinweg - zu einer KoVeWe-Gesellschaft haben werden lassen.

KoVeWeGe – Konsum-Verbrauch-Wegwerf-Gesellschaft: In allen Bereichen des Lebens.

Ob es nun um die Grundbedürfnisse geht (essen, trinken, wohnen, Kleidung und. ja, sogar Sex).

Menschen, welche über längere Zeiträume hinweg Kleidungsstücke tragen, Autos 20 Jahre lang fahren oder übrig gebliebene Speisen aufwärmen und nicht entsorgen werden entweder als Geizhals oder zurückgeblieben bezeichnet.

Selbst in der Sexualität haben Menschen ein Problem, welche sich nicht an der Freizügigkeit des „Poppens“ bedienen.


Wenn alles im Überfluss vorhanden ist, alle Betätigungsmöglichkeiten ge- und benutzt werden können, ja sogar die Freiheit besteht, sich nicht an allem und jedem zu beteiligen und einen eigenen Weg zu beschreiten, wird es immer Menschen geben, welche noch mehr, vor allem von anderen fordern.


Selbst das ist noch legitim, solange nicht gesetzlich vorgeschrieben wird, diese Ansprüche sind richtig und es muss diesen nachgekommen werden.

Man spricht hier von der Hoffnung (oder auch Sehnsucht) auf das Gesetz und dessen Gerechtigkeitssinn.

Die Erfahrung über Jahrhunderte wenn nicht Jahrtausende zeigt, Gesetze erfreuen den einen Teil der Menschen und rufen Ablehnung, Widerstand ja sogar Aggression auf der anderen Seite der Menschen hervor.

Beide Seiten hoffen, dass eine Änderung eines Gesetzes nach ihren Interessen zu einer Verbesserung der Stimmung beitragen könnte.

Leider, zeigt auch das die Erfahrung, führen Gesetze und Bestimmungen, welche im Nachhinein geändert werden, zu noch mehr Dissonanzen  im Untereinander und Gegeneinander einer Gesellschaft.

Ludwig Thoma , selbst Jurist hat in seinem Beitrag über „ Die Kunst des Beleidigens “ zusammengefasst, wie wenig Hoffnung juristische Haarspalterei zu spenden vermag.

Der Grund, warum Ludwig Thoma den gesunden Menschenverstand der Juristerei des öfteren vorzog und sicher öfter in der Praxis versuchte, diesen zwischen verfeindeten „Streithanseln“ zum Einsatz zu bringen, dürfte in seiner eigenen Jugend zu finden sein.

Auch seine Hoffnung fußte vermutlich auf der Annahme, dass selbst Verbohrteste irgendwann zur Einsicht kommen könnten, vernünftig miteinander umzugehen.

Dabei darf nicht vergessen werden, dass im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert die Denkweise sehr intensiv auf die Dorfgrenzen beschränkt zu sein pflegte.

Die Flächen der Grenzen haben sich mit der Mobilität verändert, das Denken hängt leider immer noch am imaginären Zaun der Dorfgrenzen – sowohl privat als auch politisch.

Die Hoffnung auf Veränderung stirbt bekanntlich zuletzt – leider durchleidet auch Hoffnung nicht selten ein langes Siechtum, denn die Medizin für Denkveränderung wurde noch nicht erfunden.


So wird zumindest der Schein gewahrt, man wäre gebiets- ja sogar weltoffen.

Dafür werden Dorf- und Städtepartnerschaften ins Leben gerufen, überregionale Veranstaltungen geplant und durchgeführt, und, man höre und Staune, Festivals für Kunst und Kultur ins Leben gerufen.

Leider erlischt mit dem Ende dieser Aktionen auch das Feuer des freien, grenzübergreifenden Denkens.

Man kann sich endlich wieder den kleinen Dingen widmen, welche mit der Luftpumpe des persönlichen Geltungsbereichs schnell zu unlösbaren Problemen aufgeblasen werden.


So ist der Mensch, er kann nur schwer aus seinen Grenzen ausbrechen, denn dann würde er unbekanntes, fremdes Gebiet betreten, welches seinen Drang nach Geltung und Anerkennung beeinträchtigen, wenn nicht sogar hemmen würde.

Sicher gibt es Ausnahmen. Menschen welche die Neugier nach Wissen Grenzen überschreiten lässt, die diesen als Hindernis in ihrem Drang bei der Suche nach Inspiration im Wege stehen bzw. stehen.

Sehr oft sind dies Philosophen , Techniker , Mediziner und Weltraumforscher

Man sollte aber auf keinen Fall die Tüftler vergessen.  

Sie sind begeistert von Ihren Ideen und versuchen diese in die Tat umzusetzen, um sie im täglichen Leben zu nutzen.

Es sind die wenigen, welche die Grenzen des sogenannten erlaubten Denkens zu überschreiten wagen, um sich und ihr Können weiter zu entwickeln.

Einer der bekanntesten dürfte das Universalgenie Leonaro da Vinci gewesen sein, dessen Erfahrung und Wissen sehr oft auf die Beobachtung seiner Umwelt zurückzuführen ist.

Größere Schwierigkeiten, ihre Erkenntnisse zur Anwendung zu bringen, hatten Kopernikus und Kepler .

Ausgerechnet die Institution Kirche, welche sich auf Jesus und seine revolutionären Veränderungen beruft, lehnte mathematisch nachvollziehbare Erkenntnisse ab, weil diese nicht in ihr Dogma passen.

Dieses lautete: "Gott hat die Erde mit ihrer Kirche zum Mittelpunkt des Weltalls gemacht, um das sich alles dreht!"

Auch hier erkennt der neutrale Beobachter die „Dorfdenkgrenze“ einer Weltreligion, insbesondere der ihrer Vertreter.

Auch diese angeblich sehr gebildeten Menschen unterlagen bzw. unterliegen dem warmen Schein der Hoffnung, sie wären die Auserwählten.

Von der Politik und ihren Auswirkungen des Scheins ganz zu schweigen!


Der Mensch in seiner Unvollkommenheit der Akzeptanz kann sich als Figur nur schwer von den Fäden seines Puppenspielers befreien, da der Schein der Hoffnung auf ein angenehmes Leben heller leuchtet als das Licht der Erkenntnis.


Wenn die Hoffnung in der Welt des Scheins zur Sucht wird, erleidet die Vernunft einen Herzinfarkt!


Okar Springer, Grünwald (OSG)


















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