Nein, ich bin kein Negarant ...
... und lebe nicht als Jasager
bzw. Sic Homo.
Auch nicht als "Yes man"!
Als was lebe ich dann?
Das Leben als "normaler" Bürger ist schon schwer genug.
"Soll man nun dafür oder dagegen sein?"
Diese Frage hängt an uns wie die Klette am Wollpullover.
Beim Wort Wollpullover beginnt meine Phantasie zu blühen. Beinhaltet doch dieses Wort den Wortteil Lover.
Entferne ich "lover" bleibt Wollpul als Restwort bestehen. Ein Wort ohne Bedeutung.
Also bleibe ich bei der Wortkreierung "pull over" - "zieh' d'rüber".
Ob auch im Englischen die Rechtschreibregel galt oder noch gilt, "keine drei Mitlaute zwischen zwei Selbstlauten", ist mir nicht bekannt.
Anders verhält es sich bei den sogenannten Palindromwörtern, welche von vorn und von hinten gelesen Sinn ergeben.
Eines davon passt ausgezeichnet sowohl zum Negaranten als auch zum Ja-Sager: Leben.
Der Negarant lehnt alles oder vieles ab, das nicht in sein Leben passt bzw. ihnen der Fortsetzung seines bisherigen Lebens behindert.
Der Ja-Sager macht alles, um mit seinen Zustimmungen für die Taten oder Meinungen anderer sein eigenes Leben möglichst angenehm und frei gestalten zu können.
Beide haben irgendwann das Problem im Nebel des Lebens die Abzweigung zu sich selbst zu verpassen.
Sie leben dann eben im Nebel-Leben, welches ihnen Schutz vor neugierigen Blicken schenkt, sie andererseits, meist schlecht bestrahlt, im diffusen Licht ihres Verhaltens gefangen hält.
Es ist nun mal so, Menschen zeigen unterschiedliche Verhaltensweisen, welche von anderen Menschen wiederum unterschiedlich aufgefasst und beurteilt werden.
Doch jetzt kommt die entscheidende Frage: Leben wir alle in einem Nebel-Leben oder doch im Leben-Nebel?
Wohl in beiden, wenn wir ehrlich zu uns selbst und akzeptanzaffin gegenüber anderen bleiben.
In manchen Situationen entscheiden wir uns für das Nebel-Leben, in welchem wir als Negaranten oder Ja-Sager bewusst oder unbewusst aktiv agieren.
In anderen Lebensbereichen, dem Leben-Nebel, verhalten wir uns zwar passiv, akzeptieren aber Ausdrucks- und Verhaltensweisen, welche uns zuwider laufen, auch schockieren, ja sogar abstoßen.
Der Ausdruck dafür könnte Akzeptant lauten.
Letztendlich kann bei allen Verhaltensweisen den Beteiligten kein Vorwurf gemacht werden, denn sie verhalten sich in den jeweiligen Situationen ihrer Natur entsprechend.
Der Versuch die Natur eines Menschen zu ändern würde sehr oft nur Ablehnung, wenn nicht sogar Aggression hervorrufen.
Die einzige Alternative ist der Rückzug aus deren Lebensbereichen, soweit dies möglich ist.
Sollte dies aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich sein, hilft nur die eigene Einstellung zum Leben zu festigen und sich Alternativen aufzubauen, welche als Fangnetz in Extremsituationen Sicherheit bieten.
Dies erfordert viel Energie, hilft aber den Nebel des Lebens regelmäßig hinter sich zu lassen.
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