Bangen um die Demokratie und die Angst vor der eigenen Meinung ... -
- ... Deutschland in der Falle der Alleswisser
Seien wir doch ehrlich: Wer traut sich in diesem Land offen und ehrlich seine Meinung zu sagen?
Seine Meinung zur Politik, zur Gesellschaft, zur Wirtschaft oder zu allgemeinen Themen.
Entweder die- oder derjenige hat sich über jahrelange Arbeit ein Spezialwissen angeeignet, oder eine Partei oder Gewerkschaft stärkt denjenigen den Rücken, oder, es sind Firmeninhaber mit langjähriger Erfahrung.
Manager in Spitzenfunktionen agieren dabei bereits vorsichtiger, denn oftmals sitzt ihnen die Politik in der Funktion des Aufsichtsrates im Nacken.
Otto-Normalverbrauchers Meinung ist nicht gefragt. Er ist nur gefragt, wenn es um die Wahl geht: "Dabei soll er gefälligst das wählen, was ihm am intensivsten empfohlen wird."
"Das mit der Demokratie regeln dann schon die, welche dafür die entsprechende Aus- und Vorbildung haben", so der Tenor der intellektuellen Fach- oder auch (Ein-)Bildungswelt.
Was sich aber in erster Linie als Frage aufdrängt: Um welche Form oder Art von Demokratie wird denn genau gebangt?
Genau das ist der springende Punkt!
Offensichtlich gibt es viele Formen der Demokratie, denen sich unterschiedliche Gruppen der Gesellschaft bedienen ohne andere zu akzeptieren.
- Demokratie, eine Übersicht
- Direkte Demokratie
- Repräsentative Demokratie
- Mischformen der Demokratie
- Mehrheits- versus Konsensdemokratie
- Konkurrenz- versus Konkordanzdemokratie.
- Prozedurale versus substantielle Demokratie.
Letzten Endes dann noch die Mischform aller: Die Realdemokratie! Mit all ihren Fallstricken und Hintertürchen.
Die Prozedurale Demokratie dürfte der Realdemokratie noch am nähesten kommen.
Wer sich aber dabei mit seiner Meinung zu weit aus dem Fenster lehnt, dem pfeift der Sturm der Gelehrten, Halbgelehrten und aller, die glauben alles über Demokratie zu wissen, gewaltig ins Gesicht.
Vor allem wenn diese Meinung nicht ausreichend mit unverständlichen Diktionen definiert und mit der passenden Fachsprachen gewürzt ist.
Nun, so schweigt die große Mehrheit und die immer schneller wachsende Gruppe der politischen Demokratie-alles-Wisser kocht ihr eigenes Süppchen.
Dem Leuchtturm Demokratie geht allmählich das Feuer an seiner Spitze aus, weil immer mehr glauben, das Holz ihrer Ansicht über Demokratie sei das allein Richtige, welches für den Leuchtturm verwendet werden muss.
Demokratie war aber noch nie monolithisch, sondern immer schon anpassungsbereit, um als Hafen der Meinungen vielen ihrer Schiffe zu erlauben anzulegen, damit die Ladungen der Erfahrungen dort gelöscht und weiterverarbeitet werden können.
Leider werden die Arten der Demokratie mittlerweile wegen der Dogmen gesellschaftlicher Ansichten solange segmentiert und anschließend angepasst, bis niemand mehr genau weiß, aus welchen Elementen der Tatbestand Demokratie besteht.
Und genau dann ist der Punkt erreicht, an dem die Urform der Demokratie (hören, verstehen, sprechen, entscheiden) dem Narzismus der Besserwisserei auf dem Altar der Egoismen geopfert wird.
"Der Baumkuchen des Wissens sollte immer mit dem Kaffee des Verstehens auf dem Tisch der Vernunft verzehrt werden."
O. SPRINGER
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