Wasser (3) Warum die Erde zum Gewächshaus wurde

 Die unendliche Reise 

der Wassertropfen Klatsch und Nass


Foto: Springer

 

 Friede zwischen Erde und Zeit  

Die Atmosphäre entsteht

 

Was bisher geschah:


In der ersten Geschichte habe ich erzählt, wie das Wasser die Erde als Heimat erobert hat. 

In der zweiten Geschichte haben sich Erde und Wasser angefreundet. Zusammen wollten sie beginnen, Leben auf die Erde zu bringen. 

Bis es zu einem Streit kam. Erde und Wasser waren sich nicht einig, wann es mit dem Leben auf der Erde beginnen soll. 

Mutter Erde dachte an die Nahrung für Pflanzen und Lebewesen. 

Die Regentropfen Klatsch und Nass zusammen mit ihren vielen Freuden im Wasser wollten sehr schnell Leben auf der Erde haben.

Die Erde setzte sich durch. Sie sorgte vor 2,5 Milliarden Jahren erst für gigantische Vulkanausbrüche und danach für eine fast 300 Millionen Jahre andauernde Eiszeit.

Die Zeit half der Erde sich aus ihrem Eispanzer zu befreien. 

 

Teil 3: 

Die Arbeit der Wassertropfen unter dem Eis ...

... war nicht nur hart und anspruchsvoll. Sie verlangte ihnen alles ab.

 Sie transportierten Viren und Bakterien in den kleinen und großen Wasserläufen unter der Erdoberflächen. Sorgten mit Mineralstoffen für deren Nahrung. Erweiterten ihr Wegenetz immer weiter.


Noch lebten die Bakterien und Viren unter der Erde fast nur von Kohlenstoffdioxyd, Zink, Eisen, Magnesium, Phosphor, Ammoniak und Methan. 

An Stellen, an denen die warmen Quellen, die Wasseroberfläche eisfrei halten konnten, gediehen Blaualgen, Cyanobakterien und Eukaryoten, die mit Hilfe des wenigen Sonnenlichts über die Photosynthese Sauerstoff erzeugen konnten, den sie im Wasser speicherten.

Es bildeten sich ganze Kolonien von Blaualgen und anderen Le3bewesen mit Chloroplastzellen. Sie alle warteten nur darauf, dass die Eiszeit bald vorüber sei und sie Sauerstoff in Hülle und Fülle  produzieren dürfen. 

 

Veränderungen dauern lange - Anpassung benötigt Zeit    

Das Zeitalter Proterozoikum dauerte ungefähr zwei Milliarden Jahre (vor 2.500 Millionen Jahren begann diese und und endete vor rund 500 Millionen Jahren). In dieser Zeit mussten Mutter Erde, alle Wassertropfen, Bakterien und Viren, Chloroplastzellen und Blaualgen eng zusammenarbeiten.

Der Plan von Mutter Erde war auf eine lange Zeit der Evolution (Weiterentwicklung des Lebens) ausgerichtet. 

Es galt den Grundstein für alles spätere Leben, das sichtbare Leben, zu legen. 

Damit viele Fische im Wasser leben können, wird ausreichend Sauerstoff im Wasser benötigt. 

Damit Tiere an Land leben können wird ausreichend pflanzliche Nahrung und Sauerstoff benötigt.

Damit Pflanzen leben können benötigen sie Nahrung aus dem Erdreich des Bodens. Diese muss, wie in einer Küche, für die Pflanzen vorbereitet werden.

Damit Nahrung für die Pflanzen entstehen kann, benötigen die Lebewesen im Boden ausreichend Mineralien, welche die Erde zur Verfügung stellt, Wasser und Eis aber mischen müssen.

Dabei muss immer darauf geachtet werden, Nachfrage und Produktion im Gleichgewicht zu halten, damit sich alle Pflanzen und Lebewesen gegenseitig ergänzen. 

Damit alles im Gleichgewicht bleibt, ist darauf zu achten, keine Pflanze und keine Tierart so dominant werden zu lassen, dass andere Lebewesen oder Pflanzen nicht mehr überleben können.

 

Mutter Erde war bereit, sich selbst zu verändern, Leben auf ihrer Oberfläche zuzulassen. Vor allem aber, dieses Leben mit ihren Möglichkeiten zu ernähren.

Die Nahrung von Mutter Erde ist Energie, mit der sie ihre Kerne in ihrem Inneren täglich versorgen. Dafür dreht sich der innere Eisenkern entgegen dem Uhrzeigersinn.

Energie entsteht, weil die Schicht, die ihn umgibt (der äußere Kern), sich ebenfalls dreht; aber im Uhrzeigersinn.

Der äußere Kern wird vom Erdmantel umhüllt. 3000 Kilometer ist dieser Erdmantel stark. 

Auf dem Erdmantel liegt die 35 Kilometer dicke Erdkruste. Man könnte auch sagen, die Eierschale der Erde.

Auf dieser Kruste, bis einige hundert Meter tief, befinden sich die Nährstoffe für das Leben, die auf das Wasser, den Sauerstoff, den Kohlenstoff und viele weitere Gase aus der Luft ebenso wie auf die Mineralstoffe angewiesen sind, damit sie überleben und ihre Arbeit verreichten können. 


Die Aufgabe des Wassers für die Erschaffung des Lebens

Die Vorbereitung auf das Leben, das Bestellen des Bodens im Meer und an Land war Aufgabe des Wassers. Mutter Erde übertrug den Wassertropfen die Aufgabe des Landschaftsgärtners. 

Die Arbeit der Wassertropfen wurde von Klatsch und Nass organisiert: Unter dem Eis- und Schneemantel brach ein Teil der Wassertropfen die Kruste der Erde auf. Sobald es etwas wärmer wurde, floss viel Wasser in diese vorbereiteten Wege und Höhlen. 

Dabei transportierten Wassertropfen Bakterien und Viren, um sie überall dort zu verstecken, wo es etwas wärmer und angenehmer war. Auch kleinste Pflanzen wurden bei warmen Quellen unter der Erdoberfläche versteckt. 

Über all die unterirdischen Äderchen der Erde begannen Bakterien, Viren und kleinste Pflanzen miteinander zu kommunizieren.   

Heute noch sind die Sporen der Pilze und ihre Myzelien unter der Oberfläche der Erde wie ein Internet miteinander verbunden. Das Wasser im Boden hält dieses Internet mit seiner Feuchtigkeit am Leben.

Davon profitieren alle Pflanzen und Bäume. Ebenso werden die Bodenbakterien über alle Veränderungen und Gefahren sehr schnell informiert. Das Leben unter der Erdoberfläche gleicht einem Bienenstock, der das ganze Jahr über akiv ist.

Wer mit seinem Spaten eine Fläche von einem Quadratmeter umgräbt hat 1,6 Billionen Lebewesen (1.600 Milliarden Lebewesen). Zum Vergleich: Heute leben auf der Erde rund 7,5 Milliarden Menschen.

 

Die Arbeit des Wassers - eine Knochenarbeit

Die Wassertropfen waren vorsichtig. Sie wussten, wenn es längere Zeit sehr kalt oder sehr heiß ist, dann fehlt Wasser im Boden der Erde. 

Sie begannen Vorratsbunker anzulegen. Füllten Höhlen und riesige Hohlräume in der Erde mit ihren Freunden. Diese stehen bis heute über sehr lange unterirdische Wasserläufe mit dem Wasser an der Oberfläche in Verbindung.

Sobald es für die Kleinstlebewesen im Boden zu trocken wird, steigt stetig Wasserdampf auf oder kleine Quellen versorgen die Umgebung.

Die Kleinstlebewesen helfen und transportieren das Wasser zu ihren Freunden. Nur so kann gemeinsam überlebt werden. 

Bakterien haben gelernt, sich anzupassen. Wo es sehr nass ist, weil das Wasser nicht schnell genug ablaufen kann, suchen sie Schutz unter den Baumwurzeln und Gräsern. Wird es längere Zeit trocken, finden sie ebenfalls Schutz unter Baum- und Graswurzeln. 

Auch die Wassertropfen haben gelernt, für die ihre Kleinstlebewesen zu sorgen. Sie haben feuchtigkeitsspeichernde Bodenarten über die Erde verteilt, damit immer ausreichend Wasser für die Bodenbakterien vorhanden ist. 

Diese Wasserspeicher wurden mit unterirdischen Wasserläufen verbunden. 

Dafür musste das Wasser graben, sprengen, aufweichen, Erde und Steine weiterschieben oder kleinere unterirdische Bäche um ein Hindernis herum bauen.

Bis heute weiß man nicht genau, in welcher Tiefe noch Wasser zu finden ist. Fest steht, das Wasser hat sich tief in die Erde hineingebraben, um für alle Fälle, ob Kälte oder Trockenheit, für das von ihm gewünschte Leben ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung stellen zu können. 

 

Das  Eis über der Erdoberfläche ...

... lag nicht nur, um auf bessere Zeiten zu warten. Die vielen gefrorenen Regentropfen pflügten als Gletscher und Eisschollen die Erdoberfläche um. 

Sie zermalmten Steine und harte Böden zu weichem Humus. Da sie auch wanderten schoben sie ganze Landschaften vor sich her.

Nur, was war die Erdoberfläche? Eine Frage, die meist nie gestellt wird. 

Die Erdoberfläche bestand aus Wasser und ... das ist jetzt interessant aus Kontinenten, welche kamen und wieder verschwanden. Die bekanntesten Kontinente dürften Kenorland, Pangäa, Laurentia und Rodinia gewesen sein. Atlantika, Nena, Columbia, Pantalassa, Baltika und  Avalonia waren kleinere Kontinente, welche durch Kontinentalverschiebungen leider ebenfalls wieder untergingen. 

Ob sie entstanden, weil der Druck des Eises so hoch war, dass die Erde an anderen Stellen nachgeben musste, oder, ob sie bereits die Vorgänger der Kontinentalverschiebungen waren, wird nicht mehr geklärt weren können.

Vielleicht war ein Grund, dass sich die Kontinente noch nicht bewegen konnten der, dass sich der äußere Erdkern noch nicht gedreht hat. 

 

Die Erde veränderte und verändert sich auf ihrer Oberfläche laufend.

Bereits vor 3,5 Milliarden Jahren, wusste die Erde, dass mit ihrem neuen Partner Wasser Leben auf der Erde entstehen würde. Sowohl im Wasser als auch an Land. 

Es war ihr klar, Leben würde nicht im Ozean allein bleiben können. Mutter Erde musste für das Leben auf ihrer Oberfläche Land schaffen. Der Meeresgrund musste angehoben werden. 

Mit ihrer schier unendlich vorhandenen Magmamasse konnte sie die Oberfläche des Bodens, welche mit Wasser bedeckt war, anheben. 

Ihre große Frage an sich selbst war, "wie soll das Land, das ich aus dem Wasser hebe für die Zukunft beschaffen sein?"

"Soll es nur eine riesengroße Fläche sein, oder können auf meiner Oberfläche mehrere große Landflächen existieren?"

Sie hob große Gebiete aus dem Wasser. Nach einigen Millionen Jahren ließ sie diese wieder versinken - sie war mit ihrer Arbeit nicht zufrieden. 

 

Dann kam der Zeitpunkt, als die Erde sich an ihre Wanderung durch das Weltall erinnerte. Die Zeit hatte ihr aufgetragen, immer neue Gebiete als Gaswolke zu erkunden.

"Schau, liebe Erde, es muss immer alles in Bewegung bleiben! Nur, wenn alles in Bewegung bleibt, kann immer wieder Neues entstehen. Schon vor dem Moment, als das Licht entstand, war meine Materie, die vielen kleinsten Teilchen, immer in Bewegung."

Nur die Zeit konte ihr helfen, dieses Problem zu lösen. Sie benötigte dafür einen gewaltigen Schlag auf ihre Oberfläche, damit sich der äußer Kern der Erde in Bewegung setzt. 

Der Innere Kern der Erde drehte sich bereits. 

"Mein äußerer Kern muss sich in die Entgegengesetzte Richtung drehen. 

Wenn das möglich ist, können die Landflächen auf meiner Obfläche gleiten. Sie können sich trennen und wieder zusammenfinden."

Endlich hatte Mutter Erde die Lösung gefunden: Erdplatten, die auf ihrer Oberflache immer in Bewegung bleiben mussten. 

Nur so konnte eine Vielfalt an Leben entstehen.

 

Gondwana dürfte der älteste Kontinent der Erde gewesen sein, welcher sich immer wieder mit anderen Kontinenten verband. Er könnte der Urvater der Kontinente Südamerika, Afrika, Antarktika, Australien, Madagaskar und Indien gewesen sein. 

Auf all diese Veränderungen musste das Wasser später reagieren, sich neu orientieren, alle Kleinstlebewesen in Sicherheit bringen und ernähren.

Wasser war zum Hüter des Lebens berufen worden.

     

Manchmal greift Mutter Erde oder eine von ihr gerufene Naturgewalt ein, um entweder das Gleichgewicht wieder herzustellen oder Neues in Gang zu setzen. 

So war es auch als Was und Ser, die Eltern von Klatsch und Nass, die Erde baten, die nun fast 300 Millionen Jahre andauernde Eiszeit zu beenden.  

 

Was und Ser helfen ihren Kindern und der Erde

Die Eltern von Klatsch, Nass und ihren vielen anderen Kindern waren traurig. Seit Millionen von Jahren sahen sie ihre Kinder nur dann, wenn es für etwas wärmer wurde. Meist waren das nur kurze Zeitabschnitte von ein oder zwei Millionen Jahren. 

Danach waren die Regentropfen wieder in Eis und Schnee gefangen. 

Sie  mussten dafür sorgen, die warmen Quellen am Meeresgrund am Sprudeln zu halten,  damit die vielen kleinen Bakterien und Viren ausreichend geschützt und versorgt waren.

Zudem die Nachschubwege unterhalb der Erdoberfläche Instand halten und die bereits angelegten Vorratslager mit Wasser regelmäßig versorgen. 

 

Nach 200 Millionen Jahren reichte es den Eltern. Was, der Wasserstoffvater, und Ser, die Sauerstoffmutter  versuchten mit der Erde zu sprechen.

"Liebe Mutter Erde, nun hast du unsere Kinder, die Wassertropfen, aber genug bestraft. Ja, sie haben dich nicht gefragt, als sie den Eukaryot entführt haben. Sie wollten auch nichts Böses machen. 

Sie wollten Dir nur helfen. Sie dafür aber so lange im Hausarrest zu halten und nur noch ganz selten in den Wolken fliegen zu lassen, ist doch etwas zu viel. Meinst du nicht auch?"

"Ihr beide habt ja recht. Leider kann ich mich zurzeit von meinem Eis- und Schneemantel nicht mehr selbst befreien. Für die Zukunft des Lebens auf der Erde habe ich zu viel Energie und Wärme nach oben geschleudert. Bis mein Erdkern wieder so viel Energie erzeugt hat, um mich selbst vom Eis zu befreien wird es noch sehr lange dauern. "

"Das heißt, du bleibst für immer ein weißer Schneeball im Weltraum?", wollte die besorgte Ser wissen.

"Ohne die Hilfe der Zeit muss ich noch lange eine kalte, weiße Kugel bleiben".

"Dann frag doch die Zeit, ob sie dir helfen kann", meinte Was.

"Sie wird mir nicht helfen, denn ich habe mich mit ihr vor einigen Milliarden Jahren überworfen", jammerte Mutter Erde.

"Du hast dich mit der Zeit überworfen? Ja warum denn", wollte Was wissen.

"Na ja, die Zeit wollte mich als Boten durch das Weltall schicken. Ich sollte ihr helfen, neue Räume zu erkunden. Räume, in die sie ihre Neutrinos hinschicken könne, um neue Gebiete im Weltall mit Energie zu füllen."

"Das wäre doch interessant gewesen. Warum hast Du es nicht gemacht?", fragte Ser.

"Ach, nach fast acht Milliarden Jahren unruhigen Lebens als Gaswolke und immer neuen, meist noch kalten Gegenden, kam mir die Sonne wie gerufen. Die anderen Planeten, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Pluto rückten zusammen, so fand ich zwischen Venus und Mars ein Plätzchen wo ich bleiben konnte."

"War denn die Sonne einverstanden?", wollte Ser wissen.

"Sie war sehr freundlich zu mir. Allerdings hatte ich die Aufgabe, Staub und kleine Teilchen zu sammeln, damit der Raum um sie endlich sauberer wird. So wurde ich zur Erde. Ich sammelte über eine Milliarde Jahre alles zusammen, was rund um die Sonne schwebte. Allmählich, also vor mehr als vier Milliarden Jahren wurde ich eine glühende Kugel, weil meine Gase und die Metalle, die ich gesammelt hatte, durch meine Rotation immer heißer wurden."

"Darum ist die Zeit immer noch sauer auf dich? Du hast doch etwas Wunderbares geschafft: du hast der Sonne geholfen, damit ihre Wärme weit ins Weltall reicht", meinte Was.

"Die Zeit meinte nur, ab jetzt bin ich auf mich selbst angewiesen. Sie wird mir nicht mehr helfen."

"Also gut", Ser dachte nach. "Die Zeit wird dir nicht helfen. Aber vielleicht hilft sie dem Wasser, unseren Kindern, den Wassertropfen. Was meinst Du, sollen wir sie fragen?"

"Ich habe nichts dagegen", erwiderte die Erde. "Vielleicht ist sie bereit euch und dem Wasser zu helfen."

 

Die Zeit hilft dem Wasser und belohnt die Erde

Über Ihre vielen Verwandten und Bekannten, die Sauerstoff- und Wasserstoffatome, versuchten Ser und Was mit der Zeit Kontakt aufzunehmen.

Die Zeit mit ihren Neutrinos und Antineutrinos wollte erst gar nicht antworten. Sie war der ehemaligen Gaswolke, der heutigen Mutter Erde, noch immer gram. 

Allerdings hatte sie die Arbeit der Erde im Sonnensystem interessiert beobachtet. Ein wenig stolz war sie schon auf sie. Die Erde hatte selbst etwas geschaffen. Sie arbeitete fleißig und gewährte dem Wasser eine Heimat.

Ser, die Sauerstoffmutter, bat nicht um Hilfe für die Erde. Sie bat um Hilfe für Ihre Kinder, die Regentropfen Klatsch und Nass. Sie musste verraten, wo ihre beiden Kinder im Eis und Schnee gefangen waren. 


"Eigentlich ist die Erde mein Kind. Ich habe ihr auf ihrer Wanderung durch das Weltall so viel zugemutet, dass ich ihre Sehnsucht nach etwas Ruhe schon verstehen kann. Trotzdem, fragen hätte sie mich vorher sollen. Schließlich waren wir ein Team und hatten gemeinsam einiges vor."

Sie entschied sich dem Wasser zu helfen, der Erde aber zugleich etwas zu schenken.

Über ihre Boten, die Neutrinos, wusste sie wo sich große Kometen befanden.

Asteroiden und Kometen sind die Soldaten der Zeit. 

Mit ihnen ist die Zeit in der Lage, Planeten zu verändern, gewaltige Explosionen im Weltall auszulösen und Veränderungen in der Atmosphäre von Sonnensystemen herbeizuführen. 

Es kommt immer darauf an, wie groß die Meteoriten sein müssen und wie viele benötigt werden, um die Veränderungen herbeizuführen.

 

Die Zeit schenkt der Erde Energie

Vor 2,2 Milliarden Jahren erhielt ein sehr großer Komet von der Zeit den Auftrag, die Erde vom Eis zu befreien. 

Zugleich sollte er die Oberfläche der Erde verändern. Es sollte eine Schutzhülle um die Erde entstehen, damit die Sonnenstrahlen für das Leben genutzt werden können. Dabei sollte ihre Kraft durch die Schutzhülle abgeschwächt werden.

Die Zeit wollte der Erde und dem Wasser eine gewaltige Aufgabe zukommen lassen: Es sollte der erste Garten im Weltall entstehen. Die Erde und das Wasser sollten dafür sorgen, diesen Garten zu gestalten.

Dafür benötigten Wasser und Erde Energie. Energie, welche von Mutter Erde selbst erzeugt werden sollte. 

Der innerste Kern der Erde und seine ihn umgebende Schicht, der äußere Kern der Erde sollten durch entgegengesetzte Rotation dafür sorgen. 

 

Die Zeit erinnerte sich an ihren Fehler, welchen sie vor unvorstellbar langer Zeit begangen hatte: Es gab damals keinen Raum, kein Licht und kein Weltall.  Es gab nur sie. Ohne Grenzen, ohne Ärger und ohne Planeten, ohne Sonnen, ohne schwarze Löcher und ohne Galaxien.

Alle kleinsten Teilchen flogen friedlich nebeneinander. Bis ein Neutrino meinte, einen Wettlauf mit seinem Nachbarn veranstalten zu müssen. 

Beide versuchten immer schneller die Flugbahnen anderer Neutrinos zu queren. Es war ein Spiel. Ein Spiel, mit dem plötzlich die Urgewalt der Energie und des Lichts geweckt worden waren. 

Die Zeit hatte für einen kurzen Moment nicht aufgepasst. Das bis heute Unfassbare geschah: Bei einem Zusammenstoß mit anderen Neutrinos entstand für einen kurzen Moment viel zu viel Spannung in einem kleinen, sehr kleinen Bereich der unendlichen Zeit. 

Ein gewaltiger Blitz war das Ergebnis dieses Unfalls.

Die Ladung dieses Blitzes und das dadurch entstandene Licht breiteten sich rasend schnell aus. Plötzlich stand ein gigantischer Teil der Zeit in Flammen.

Gerade noch schaffte sie es, das Netz der blitzenden und leuchtenden Neutrinos mit Hilfe vieler Antineutrinos von sich zu lösen. Sie war gezwungen, einen großen Teil ihrer friedlichen Energie zu opfern, um die wilde Energie ihrer Neutrinos in Schach zu halten. Das bereits durch den Raum jagende Licht war nicht mehr aufzuhalten. Es breitete sich immer mehr aus. 

In dem Raum des Lichts fanden sich viele Neutrinos wieder. 

Sie begannen mit ihrer unbändigen Energie immer neue Galaxien mit Sonnen und Planeten zu bauen.

Sie waren gezwungen, sich zu verändern: Um ohne das Netz der Zeit überleben zu können bildeten sich drei Arten (Generationen) von Neutrinos: Elektron-, Myon- und Tau-Neutrinos. Jede Neutrino-Generation besteht aus dem Neutrino selbst und seinem Anti-Neutrino.   

Bis heute versuchen die kleinsten Teilchen des Weltalls mit den Neutrinos und Antineutrinos der Zeit Kontakt aufzunehmen, um sich wieder in den Schoß der Zeit zurückziehen zu können. 

Doch die Zeit in ihrem Ärger über das Geschehene bleibt unversöhnlich. 

Die Neutrinos mussten sich wechselwirksam verhalten. 

Sie wechseln sehr schnell von Neutrinos zu Antineutrinos, um ihr eigenes Energienetz dauernd am Laufen zu halten.

Die aus diesem Unfall entstandene Materie musste gebunden werden. Atome und Moleküle waren erforderlich, um die Materie durch magnetische Strahlung immer in Bewegung zu halten.  

So müssen die Neutrinos, die damals den Unfall verursacht hatten, bis heute dafür sorgen, dass Atome und Moleküle mit ausreichend Energie versorgt werden, um miteinander laufend Verbindungen eingehen zu können.

Der Blitz, welcher nach dem Unfall für unser Weltall verantwortlich war, hatte in Zusammenarbeit mit dem Licht Atome geschaffen. 

Atome bilden nur ungefähr 12 % des Universums. Der Rest besteht aus etwas bis heute völlig¿ Unverstandenem: Wir nennen es "Dunkle Materie". Das sind die kleinsten Teilchen, von denen wir Menschen bis heute nur wenig wissen.  

Die ersten beiden Atome waren Helium und Wasserstoff

Im uns bis heute bekannten Weltraum besteht die Materie zu 73 % aus  Wasserstoff und zu 25 Prozent aus Helium. Alle anderen Elemente bilden nur 2 % der Materie.

Fast wie eine Kopie des Weltraums verhält es sich mit der Luft rund um unsere Erde: 78 %  Stickstoff, 21 % Sauerstoff, 0,93 % Argon und 0,04 % Kohlenstoffdioxyd. Die restlichen 0,06 % bestehen aus vielen anderen Gasen. Alle Gase schweben zusammen mit dem Wasserdampf als Luft über der Erdoberfläche. 

   

Wegen ihres damaligen Übermutes wurden die Neutrinos unseres Weltalls von der Zeit verurteilt, bis in alle Ewigkeit heimatlos bleiben zu müssen. 

Wir Menschen rechnen sie zur "Dunklen Materie". Ob diese Materie mit der Materie der Zeit in Verbindung steht oder von ihr abgesondert wurde, wird noch lange, wenn nicht für immer, ein Rätsel bleiben.     

 

Die Erde hatte das Wasser mit List, Weitsicht und Geschick für sich gewonnen, während die Zeit einen Teil ihrer Materie durch einen kurzen Moment der Unachtsamkeit verloren hatte. 

Weil die Erde mit viel Energie und Kraft etwas geschafft hatte, wollte die Zeit ihr dafür ewige Energie schenken.

"So kann ich endlich Frieden mit der Erde schließen und mit ihr wieder eine gemeinsame Aufgabe im Universum suchen. Gemeinsam können wir Neues schaffen."

 

Der große Angriff - Neues Leben 

Sie beauftragte einen sehr großen Kometen mit der Aufgabe, den Eis- und Schneepanzer zu knacken. 

Zugleich sollte aber der Erde ein gewaltiger Stoß versetzt werden, der den äußeren Kern der Erde in Bewegung setzt, damit er sich um den inneren Kern dreht. "Der innere Kern wird versuchen, diese Drehung zu stoppen, und sich in die entgegengesetzte Richtung in Bewegung setzen."

Zusätzlich ermahnte die Zeit ihren Kometen.

"Passe deine Geschwindigkeit diesem Auftrag an", ermahnte die Zeit ihren Soldaten. "Die Erde darf nicht zerstört werden. Du musst sie sehr genau treffen, um mit der Hitze deiner Aufprallgeschwindigkeit viel Eis zum Schmelzen zu bringen. Dabei muss sehr viel Wasserdampf in die Atmosphäre geschleudert werden."

Die Zeit wollte einen Mantel aus Wasserdampf, Stickstoff, Sauerstoff, Kohlendioxyd und vielen anderen Gasen um die Erde bauen, damit auch die Wärme der Sonnenstrahlen unter dem Mantel erhalten bleibt. 

 

Atmosphäre sollte der Mantel heißen.

"Ich mache aus der Erde das erste Gewächshaus des Weltraums. Sie wird mir helfen herauszufinden, ob ich in anderen Bereichen des Weltraums noch mehr Planeten als Gewächshäuser für Leben im Weltraum installieren kann. 

Die Erde erhält eine Hülle aus Wasserdampf. Ich nenne diese Hülle Atmosphäre." 

Das war der Plan der Zeit.

Dafür war es erforderlich viel Wasserdampf sehr schnell zu erzeugen. Die Gase sollten in und mit dem Wasserdampf schweben. 

Der Wasserdampf und die Gase mussten zu einer Schutzhülle für die Erde werden. 

Der Komet musste seine Fluglinie sorgfältig planen.

 Seine Geschwindigkeit musste so hoch sein, um beim Aufprall voll glühen zu können. Zusätzlich war zu berücksichtigen, als gigantisch großer, glühender Stein in nicht zu tiefem Wasser einzuschlagen, um einem Teil des Meeresgrundes den entscheidenden Stoß zu versetzen. 

Die obere Haut der Erde durfte er verletzen. 

Mit seiner Glut sollte so viel Wasser verdampfen bis der Wasserdampfmantel um die Erde gelegt werden konnte.

 

Ein Komet macht sich auf die Reise, um die Erde vom Eis zu befreien

"Pass genau auf", ermahnte die Zeit ihren Weltraumsoldaten," nicht zu steil, etwas flacher muss dein Einflugwinkel sein. So, dass du einen Teil des Meeresbodens nach deinem Einschlag vor dir herschiebst, bis der aus dem Wasser ragt."

Die Zeit wusste, wie die Erde auf den Angriff reagieren würde. Zum Schutz für ihren inneren Kern, ihrem Energiezentrum, wird sie sofort das Einschlagloch wieder füllen. Mit Magma, ihrem heißen, zähflüssigen Schleim, der Schutzhülle ihres glühenden Eisenkerns. So wurde zusätzlich sehr viel Wasser verdampft, das mit anderen Gasen als Wärmemantel dienen durfte.

Der Komet machte sich nach seinem Auftrag auf den Weg, der Erde den entscheidenden Stoß zu versetzen. Sein Respekt vor der Zeit zwang ihn dazu, die Erde bei seinem langen Anflug genau zu beobachten. 

Sein Angriff war gewaltig. Wie aus dem Nichts stürzte er sich auf die Stelle an der er die meisten Landspitzen unter dem Eis hervorragen sah. 

Sein Einschlag riss einen tausende Kilometer langen Graben in das Eis. Die Wucht seiner Geschwindigkeit riss einen gewaltigen Graben in den Meeresboden.

Sofort begann die Erde ihre aufgerissene Haut mit Magma zu füllen. Es zischte und dampfte mehrere hundert Jahre. Wie ein U-Boot erhob sich ein kleiner, erster Kontinent dieser Erde aus dem Wasser.  

Nach dem Einschlag des Kometen und dem Magmaausstoß der Erde war so viel Wasser verdampft, dass der Meeresspiegel mehr als 1000 Meter abgesunken war. So erhoben sich aus dem Wasser die ersten großen Kontinente dieser Erde.

Ob dieser Kometeneinschlag die Erde dazu brachte, ihre äußere Hülle um den inneren Kern drehen zu lassen und den inneren Eisenkern ebenfalls, aber entgegengesetzt, rotieren zu lassen, wissen nur die Erde selbst und das Wasser. 

Jedenfalls hat diese Eigenrotationen der Erde einen Einfluss auf ihr Magnetfeld und  damit auf die Anziehungskraft. 

Wegen der Erdanziehungskraft schwebt der Wasserdampf und alle Gase die sich im Wasserdampf befinden wie in einem Glashaus um die Erde. 

Dabei sind sie immer in Bewegung: dafür sorgen Kälte und Wärme, Winde und Stürme, Regen und Schnee; nicht vergessen werden dürfen Blitz und Donner.

Unsere Luft, die wir atmen ist ein Teil der Atmosphäre. Sie hilft der Erde, schützt sie vor schädlicher Strahlung und vor vielen Einschlägen von Asteroiden, welche beim Eintauchen in die Atmosphäre verglühen.


Magma, das Blut der Erde

"Ich brauche mehr Magma, schnell", rief die Erde sofort nach dem Einschlag. "Meine Haut ist schwer verletzt. Ich darf nicht auskühlen!" 

Vermutlich setzte die Erde auf Selbstheilung. Sie befahl ihrem inneren Kern zu rotieren und dem äußeren Kern, sich in die entgegengesetzte Richtung zu drehen. So entstand durch die Reibung der beiden Kerne Hitze, die Magma produzierte, welches sich an der Einschlagstelle des Kometen schützend in der Haut der Erde verteilte und die riesige Wunde der Erde  verschloss.

Wie bei uns Menschen, wenn wir uns zu tief in die Haut schneiden, versucht sofort das Blut die Wunde abzudichten, und schickt viel Blut mit Plasma zur Wunde, um die unteren Hautschichten zu schützen. 

Das Magma der Erde erfüllte die Aufgabe des Blutes von Menschen. 

Man kann daher sagen, "Magma ist das Blut der Erde. Die Lava ist die Blutkruste der Erde."

Klatsch und Nass befanden sich in der Nähe des Einschlagortes. Sie wurden von der Druckwelle zusammen mit ihren Geschwistern hin und her geschleudert. Plötzlich schoss eine heiße Welle auf sie zu und hob sie viele hundert Kilometer in die Luft.

Vor lauter Wasserdampf konnten sie nichts mehr sehen. Je höher sie flogen umso kühler wurde es. 

"Wie früher", rief Klatsch, "als wir mit der Erde gekämpft hatten". 

"Ja, aber so hoch wurden wir nie geschleudert. Wenn, dann wurden wir immer erst zu Wasserdampf."

Während sie von der unglaublich hohen Welle getragen wurden schauten sie nach unten. 

"Dort ist der Meeresboden aus dem Wasser gehoben worden", rief Nass. "Schau nur, eine große Landfläche die unter uns liegt."

Während sie nach unten schauten, merkten sie, die Welle wird genau auf dieses Land fallen, das sie unter sich sahen. 

"Oh, Gott, das wird eine harte Landung", rief Klatsch. "Wir sind bisher immer ins Wasser, zu unseren Freunden gefallen, wenn wir mit den Wolken gereist sind."

Noch während er Klatsch dies zurief, krachte die Welle auf das Land. Steine, Felsbrocken, ganze Landbereiche wurden vom Wasser weggerissen, hochgeschleudert und weitergetrieben.

Klatsch und Nass landeten in einem Flussbett, in dem viele Freunde bergab purzelten, über Steine und Hindernisse springen mussten. Schlamm und Geröll wurde mit geschwemmt. Mehrere Male wurden beide unter Stein- und Geröll Lawinen begraben, wieder weiter gespült. 

In einem Strudel kreisten sie fast einen Tag, bis eine Welle sie weiter trug.

Nach einigen Tagen erreichten sie das Meer. Dort trafen ihre Freunde, die nicht von dieser Welle mitgerissen worden waren. 

"Was war denn das?", war die einhellige Frage aller. "So etwas kann Mutter Erde nicht von sich aus gemacht haben. Da muss irgend etwas mitgeholfen haben."

 

Mutter Erde bedankt sich bei Was und Ser. Sie schließt Frieden mit der Zeit.

Als die schlimmsten Wunden der Haut der Erde wieder verheilt waren, bedankte sie sich bei Was und Ser.

"Ich hätte nie gedacht, dass ihr beide es schafft, die Zeit dazu zu bewegen, mir zu helfen. Wie habt ihr das angestellt?"

"Wir haben die Zeit gebeten unseren Kindern den Wassertropfen zu helfen", schmunzelte Ser verschmitzt. "Wir haben dich in diesem Hilferuf nur am Rande erwähnt."

"Aha", erwiderte Mutter Erde, "die Zeit wollte also gar nicht mir, sondern nur dem Wasser helfen. Ich kann sie ja verstehen. Je länger ich nachdenke, umso mehr komme ich zu dem Schluss, ich habe sie wirklich enttäuscht", murmelte Mutter Erde. 

"Vielleicht hättest du mit ihr reden sollen, bevor du dich klammheimlich im Sonnensystem niedergelassen hast. Schließlich hatte sie großes mit dir vor", meinte Ser.

"Sie wollte dir auch helfen", rief Ser. "Zu uns hat sie nur gesagt, du bist ihr Kind. Zugegeben hat sie auch, dir sehr viel zugemutet zu haben. Ich glaube, sie ist sogar stolz auf dich und auf das was du geschafft hast."

"Wenn sich die Gelegenheit ergibt, werde ich mich bei der Zeit entschuldigen. Es waren unglaublich schöne Milliarden von  Jahren, in der ich für die Zeit durch das Weltall gereist bin. Auch wenn sie nur dem Wasser helfen wollte, so hat sie doch mir geholfen. Ich werde mich bei ihr dafür bedanken."

Die Zeit hatte mitgehört. Ihr Herz aus Leptonen, Qarks und Bosonen schlug höher. 

Sie beschloss mit der Erde wieder zu sprechen. Wollte aber noch abwarten, um zu beobachten, wie Erde und Wasser gemeinsam die Zukunft des Lebens unter der Schutzhülle der Atmosphäre zu gestalten gedachten.


Im 4. Teil beginnen Wasser, Erde und Sonne zusammen mit der Zeit den Pflanzen und Lebewesen eine Heimat im Wasser zu schaffen. Es beginnt das Zeitalter der Sauerstoffproduktion.





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