Fairwayspiel - Lust, Freiheit, Risiko?

 Zwischen Abschlag und Putt

grinst das Risiko bei jedem Schlag!

Auf dem Fairway verbinden sich sehr oft Lust und Gefühl zu einem Feuerwerk von Emotionen.

Nur wer seine Emotionen im Griff hat beherrscht die Momente der Herausforderung.

 

 


Und der Ehrgeiz feuert das Risiko auch noch an!

 

Golf gleicht einem Schachspiel! Der Gegner spricht nicht, agiert nicht, bewegt sich nicht: er lauert nur.

Sein Name? Fairway!

Diesen Gegner zu beherrschen, ihn zu täuschen und dabei seine Vorzüge, aber auch seine Hinterhältigkeit zu nutzen, ist vollendete Kunst!

Jede und jeder Spieler geht dabei anders vor. Entscheidend ist der Plan, welcher ausgeklügelt werden muss.


Hier mein Fazit für 2022 - es hat sich gelohnt!

Die Saison geht zu Ende, aber wie heißt es in einer Floskel: "Nach der Saison ist vor der Saison."

Die Runden haben Freude bereitet, die Schläger waren gehorsam und unsere Bälle? 

Gut, die hatten wie jedes Jahr ihre eigene Vorstellung über Flug- und Rollverhalten.

Halt, ich habe diese Saison weniger, viel weniger Bälle verbraucht bzw. verloren.

Warum? 

Ich habe begonnen Eisen, Hölzer und Rescue sehr geplant, vor allem ohne Risiko und mit Situationsgefühl einzusetzen.


Mein Plan? 

So habe ich meinen Plan skizziert:


1. Genauigkeit (auch mit Mr. Driver)

2. Risikosituationen entschärfen

3. Eisenmix für Untergrund

4. Kraft raus - Konzentration rein

5. Kurzes Spiel ab 80 Meter intensiv trainieren

6. Intensiveres Training mit Hölzern und Hybrid


Wie bin ich vorgegangen?

Um meine Ideen umzusetzen, musste ich mit einem Trainingsplan beginnen.

Bei jedem Trainingsplan spielen Technik, Erfahrung, Können und individuelle Möglichkeiten die entscheidende Rolle.

Kleinere Spieler werden selten Weiten erzielen (können), welche für größere Spieler selbstverständlich sind. 

Die Ursache? 

Die Hebelwirkung! Die Regeln der Physik lassen sich auch mit dem besten Fitting nicht verändern!

Also, helfen Technik, Erfahrung und Können körperliche Nachteile auszugleichen bzw. in Vorteile zu vwewandeln.

 

1. Beginnen wir mit dem Abschlag

Driver, Hölzer, Rescue, Eisen:

1.1 Driver: Er eröffnet uns viel - wenn wir ihn lassen!

Warum versuchen so viele Spielerinnen und Spieler mit dem Driver unter maximalem Kraftaufwand Weite zu erzielen? 

Dabei aber das Risiko eines verzogenen Schlages um das Doppelte zu erhöhen?

Ein gerade fliegender Ball von einem kontrollierten, ruhig gezogenen Schwung befördert, eröffnet viele Möglichkeiten des Einsatzes von Eisen, Holz oder Rescue!

Ein verzogener  Schwung oder gar verlorener Ball reduziert vorhandene Möglichkeiten auf ein Minimum.

Es ist unerlässlich, immer wieder die Schwungsegmente im Training zu wiederholen: Viertel-, Halb-, dreiviertel- und, wer sich als Freizeitamateur unbedingt quälen will, den Vollschwung.


1.2 Abschlag mit Holz, Eisen oder Rescue?

Auch hier gilt die Regel "Verstand und Kontrolle vor Kraft".

Par 3 und schmale Fairways - Ich greife zu dem Schläger, welcher mir die meiste Garantie gibt, den Ball im Spiel zu halten.

Und dabei - ich bitte um Entschuldigung, wenn ich mich wiederhole, nicht die Weite im Kopf haben - den Schläger greifen, der schon während der Runde am besten mit dem Schwung harmoniert hat. 

Das kann heute ein Holz sein, an einem anderen Tag ein Eisen. Auch beim Golf entscheidet sehr oft die Tagesform welcher Schläger in Frage kommt.

Es kann auch der Driver sein, wenn er mit mir bzw. ich mit ihm jeden Schwung (viertel-, halb- oder dreiviertel) in eine Symbiose verwandeln kann.


2. Das Fairwayspiel

2.1 Ballflug planen

Auf dem Fairway verhält es sich wie beim Schachspiel - jeder Schlag will geplant sein! 

Bereits mit dem ersten Schlag auf dem Grün entscheidet sich, ob die Fahne bzw. das Grün entspannt angespielt werden kann.

Warum?

Weil ich bis zum finalen Schlag zur Fahne überlege, 

a) welcher Schläger

b) für welche Position

c) auf welchem Untergrund der idealste sein könnte.

Das heißt, ich versuche nicht mit aller Kraft möglichst Weite zu machen.

Was nützt mir ein Schlag von 140 Metern carry auf das Grün, wenn der Ball danach im Rough verschwindet oder, noch schlimmer, im Wasserhindernisse landet?

Also, einmal mit dem Eisen 7 ca. 100 Meter und danach mit dem SW oder P die weiteren 40 Meter sicher und entspannt auf das Grün.


2.2 Schlägerwahl

Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle!

Diesen widme ich mich im Punkt drei. 


3.Die Fairways und ihre Tücken

Fairways sind unsere Spielpartner, aber auch unsere Gegner - sie gilt es zu überlisten.

3.1 Ideale Balllage heißt ...

A) Schuhsohlen und Ball befinden sich in der Waagerechten und

B) unter den Ball befindet sich ausreichend "Futter", also Gras, um mit jedem Schläger ideal beim Schwung "ansetzen" zu können und 

C) der Flugweg des Balles wird nicht durch Hindernisse (Bäume, Sträucher, Wasser oder Bunker, vielleicht auch noch über ein Dogleg) beeinträchtigt bzw. diese Hindernisse lassen sich leicht um- oder überspielen. 

Noch einmal: Gegner Ihres Spiels sind nicht die Mitspieler! 

Ihr Gegner ist der Platz mit seinen Tücken!

Diesen muss man sich stellen und das Beste daraus machen!


3.2 Schlägersortiment für Schlägerwahl

Ich habe mir selbst geholfen.

Statt alle Eisen von 3 bis SW mit zu nehmen, habe ich eine sehr strenge Auswahl getroffen.

Statt der Eisen 3 und 6 befinden sich in meinem BAG zwei 7er Eisen und zwei PW. 

Ein 7er und ein PW sind mit Klingeneisen (Blades) und  Stahlschaft versehen. 

Mit den beiden komme ich auf hartem, mit wenig Gras ausgestatteten Untergrund bestens zurecht.

Warum?

Weil es meine Lieblingsschläger sind! Und, weil ich mit Eisenschäften genauer schlage. Vor allem aber, findet deren schmälere Kante des Schlägerblattes meist sicher den Spalt zwischen Ball und Boden.

Allerdings ist das Spiel mit Bladeschlägern auf Dauer anstrengend. 

Daher haben die anderen Eisen mit körper- bzw gelenkschonenden Graphitschäften und mit Cavity Packs (Hohleisen) versehen im Bag, weil diese meine, sich doch immer wieder einschleichenden Schwungfehler großzügiger verzeihen.

Für weitere Schläge von hartem Untergrund leistet mir mein 4er Eisen mit Graphitschaft und Cavityblade hervorragende Dienste. Es ist eben alles eine Trainingssache. 


3.3 Hölzer und Rescue

Diese kommen bei idealer Balllage zum Einsatz! (Siehe 3.1).


3.4 Welche Hölzer?

Ich verwende ein Holz 5.

Es liegt in der Mitte von Holz 3 und 7. Ein Holz 3 zu spielen ist eine Herausforderung und verlangt längere Erfahrung. 

Das Holz 7 spare ich mir, da ich mit meinem Eisen 5 erstens genauer schlage und zweitens damit ebenso weit komme, wie mit dem 7er Holz.

Als "Geheimwaffe" für etwas weitere, aber zugleich genaue Schläge ist mir das Rescue 5 ans Herz gewachsen.

Zugleich ist es mir ein treuer Helfer bei Schlägen aus dem Semirough.


3.5 Der Stand zum Ball

Es wird sehr viel über den idealen Stand zum Ball geschrieben. 

Es mag einige Grundregeln geben - allerdings ist jeder Körper, jeder Mensch individuell.

Bei den einen sind die Beine unterschiedlich lang, bei den anderen die Arme, auf manche trifft beides zu.

Daher ist es unvermeidlich, in langen Trainingszeiten den optimalen Stand zum Ball auszukundschaften.

Dieser muss allen Golfern und Golferinnen für jeden Schläger in jeder Balllage in Fleisch und Blut über gehen!

Probieren geht übers Studieren!


4. Technik vor Krafteinsatz

Nur wer immer wieder an seiner Technik feilt, wird die Freude am Spiel nie verlieren!

Allein durch das Feilen am Schwung, der Suche nach dem optimalen Stand und den Einsatz von Taktik verbessert sich der Automatismus des Schwung für jeden Schläger.

Unmerklich verbinden sich mit der Zeit Gefühl und Kraft zu einer grazilen Einheit, welche Ruhe und Gelassenheit, auch in schwierigen Situationen schenkt.

Das Feilen am Schwung darf durchaus auch auf Trainingsrunden stattfinden: Zum Beispiel wird nach dem Abschlag nur mit 2 Schlägern weitergespielt.

Dies steigert die Konzentration auf taktische Situationen und intensiviert das Gefühl für die jeweiligen Schläger.


5. Das kurze Spiel

Wer das kurze Spiel mit all seinen Facetten beherrscht, spielt frei und entspannt!

Pitch oder Chip, Monsterchip oder Doppelpitch?

Ballgefühl, lesen des Untergrundes auf dem der Ball liegt, lesen der Beschaffenheit des Grüns und sichere Entscheidung bei der Schlägerwahl sind die halbe Miete!

In meinem Beitrag "Grazile Kunst - Pitchen und Chippen" habe ich mich ausführlich mit vielen Varianten beschäftigt.

 

So, das war mein Fazit für diese Saison, in der ich erheblich verbessert habe.

Ich wünsche allen Golfbegeisterten einen schönen Ausklang der Saison und hoffe es starten alle wieder mit Freude in die neue Saison. 

Oskar 

 

Kommentare

Azubis - was ist versichert?

Vorsorgen für das Alter - Warum so kompliziert?

Auszubildende (AZUBIS) - welche Versicherungen?

"Wahlen? Kruzifix, macht endlich mal!" Eine Rede ...

Bloggen, weil ...

Demokratie - Nur noch Fankultur oder Verantwortung?

Putten - Königsdisziplin

Abschlag: Warum mit Kraft?

Grazile Kunst: Chippen und Pitchen

Sehnsucht, Gier und wir

Leben in München: Brotzeit contra Globalisierung