Warum Golfbälle alles wissen - Kapitel 5: Lustwiese Fairway, Strafschläge, Ehrgeiz

 

Fairway, 

die Lustwiese 

der Spielregeln


Auf dem Fairway 

zeigt sich der Charakter

unserer Spieler*/Innen


 

 Übersicht über die bereits erschienen Kapitel

Golfbälle wissen alles über uns - Kapitel 1

Ein Prolog über diese Fortsetzungsreihe, in der ein kleiner Golfball aus seinem Leben erzählen wird.

Golfbälle wissen alles über uns - Kapitel 2 

Unser Golfball erzählt über seiner Geburt und die Vorbereitungen für seine erste Runde. 

Golfbälle wissen alles über uns - Kapitel 3

Der kleine Golfball erlebt seinen ersten Flug und das Spiel auf dem Fairway.

Golfbälle wissen alles über uns - Kapitel 4

Schwungpetting und die Lustwiese Abschlag


 

Kaptitel 5: Vernunft, Ehrgeiz, Hindernisse  

Für uns Golfbälle manchmal unmöglich zu vereinbarende Attribute, welche in unseren spielenden Herren und Damen unvorhersehbare Gefühlswelten öffnen, ja sogar das Spiel als solches in ein Chaos persönlicher Geltungsbedürfnisse verwandeln.


 

Wir befinden uns auf dem Weg zum Abschlag 2 dieser Golfrunde.

Gerne erzähle ich diese Geschichten von Abschlägen, Fairwayspielen, Hindernissen und Putts, da sich mir ansonsten, bis auf Ausnahmen, die große Welt und die Seele des Homoswingikus im Allgemeinen seltener öffnet.

Meine Erfahrung mit ehrgeizigen Golfern waren auf meinen ersten Runden noch viel zu wenig ausgeprägt, um nicht zu sagen, ich befand mich am Anfang der Lernphase meiner Aufgaben.

Mittlerweile kann ich mir erlauben, aus dem Nähkästchen der Eitelkeiten etwas präziser zu plaudern. 

Ich konnte vielen Gesprächen lauschen, mich beschimpfen, aber auch loben lassen, wurde achtlos als Ballverlust aufgegeben, wieder gefunden, musste mich dem Spiel neuer Chefs oder Chefinnen unterordnen und habe dabei viele Erfahrungen sammeln dürfen.


Laut Aristoteles "ist der Menschen ein vernunftbegabtes Tier."

 Zumindest äußerte sich einer meiner Spieler so, nachdem er zugeben musste, einen Schlag zu wenig auf seiner Score-Card verzeichnet zu haben.

Die Score-Card, das Fleißkärtchen der Golfer*Innen, auf der die Schläge jedes Spielers und jeder Spielerin (ehrlich) notiert werden (sollten), ruft bei manchen Erinnerung an die Zeit der ersten Schulklassen aus dem Unterbewusstsein, als noch Fleißbildchen verteilt wurden. 

Das Fleißbildchen von Golferinnen und Golfern ist das eingetragene Handicap, welches gerne, wenn es der Eitelkeit gerecht werden kann, eingraviert, auf dem Emblemschild des Golfclubs am Bag hängt. 

Meist erst dann wenn die Grenze von + 20 unterschritten ist.

Ich nenne diese Spieler*/Innen "Score-Zeiger bzw. Score-Shower". 

Sie versuchen alles, wirklich alles, um die magische Grenze + 20 hinter sich zu lassen. Ihr Ehrgeiz darf dabei mit ihnen machen was er will. 

Sie liefern sich ihm freiwillig aus, lassen sich benutzen, quälen sich durch schlaflose Nächte, vernachlässigen ihr sonstiges Privatleben und werden immer verbissener.

Manche vergessen sogar sich selbst samt ihrer Seele. 

Das Gegenteil der "Score-Shower" bildet die Gruppe der "Handicap-Schinder": Menschen, welche ihr Spiel laufend verbessern, dies aber nicht registrieren lassen, um bei Wettbewerben mit ihrem noch immer hohen Handicap Preise abzuräumen.

Sensibler Veranlagte, sehen nach mancher Runde in ihrer Score-Card das gebündelte Trauma ihrer verzogenen bzw. verunglückten Schwünge.

Frauen blicken in ihre Score-Card wie in ihren Schminkspiegel, welcher ihrer Eitelkeit jederzeit gerecht werden muss.

Mit deren Hilfe versuchen sie ihr Selbstbewusstsein mittels golfgepuderter Quaste auf ein Top-Level zu heben, welches jeder Herausforderung standhalten kann.

 Diese Damen werden von manchen meiner Kollegen heimlich "Proclivita-Tussis" genannt: Kontrollsüchtige ihres in ihrem Bewusstsein tief verankerten persönlichen und darüber hinaus wertvollen Golfimperiums.

Männer wiederum glauben, mit einem guten Score die Sonnenseite des Golflebens erreichen zu können, vergessen aber, dass nirgendwo die Sonne ununterbrochen scheinen kann bzw. darf. 

Denn das wäre der Untergang jeden Lebens und die Destabilisierung aller bisherigen Golferfahrungen, welche auf eine banale Aussage reduziert werden können: Mal läuft es prime, mal katastrophal!

Fragen wir nach den Ursachen.

 Die Faszination des Naturschauspiels Golf lebt von der Vielfalt der psychischen und physischen "Wetterverhältnisse": Niemand kann genau vorhersagen wann die scheinbare Leichtigkeit des erfolgsverwöhnten Sonnenscheins der zähen Suche nach dem passenden Schwung im dichten Nebel der Selbstzweifel weichen muss. 

Lichtet sich dieser Nebel muss abgewartet werden, ob die Sonnenstrahlen des selbstsicheren Spiels schnell den Weg durch die Wolkendecke der Zweifel am Schwung finden.


Manche Golfer*/Innen betreten das Fairway wie das Schlafzimmer einer neuen Eroberung: Voller Erwartung auf das Liebesglück, welches öfter in einem One-Night-Stand endet denn in einer längeren oder zumindest kürzeren Beziehung.


Es stellt sich bei diesen und vielen weiteren Verhaltensweisen sowie Differenzen die Frage, wo und wann Vernunft mit gesundem Ehrgeiz ihren Platz finden, um gemeinsam mit den golfenden Protagonisten den Weg zum Erfolg zu beschreiten.


Es ist die Seele dieses Spiels, welche allen Eigenheiten und Verhaltensweisen eine Heimat bietet. 

Dabei sollte nie vergessen werden, zur Seele dieses Spiels zählen auch wir, die kleinen runden, fliegenden, rollenden und fallenden "verdimpleten" Individualisten.


Meist diskutieren unsere "spielenden Sklaven" zwischen Grün und nächstem Abschlag über die Anzahl und Bewertung ihrer Schläge auf der Bahn, ihre Golfschläger, übertriebenen Ehrgeiz, Vernunft im Spiel und, nicht zu vergessen, Hindernisse und ihre Tücken.

Seit einiger Zeit spielen, im wahrsten Sinne des Wortes, in Diskussionen Fitting und Schafteigenschaften eine immer größere Rolle. 

Davon später mehr.


Vernunft beim Golfspiel heißt, Einsicht und Wahrnehmung des individuellen Handelns möglichst zu einem Pa(a)r zu vereinen.

Vernunft erlaubt es dem menschlichen Geist Bezüge zur Realität herzustellen und diese einzuordnen, auch wenn ab und an nachgeholfen werden muss.

Man könnte auch sagen, Vernunft kommt aus der Verbindung von Seele und Geist. 

Es verhält sich dabei ungefähr so, wie bei Paaren. Einer ist mehr Kopfmensch, der oder die andere lässt die Seele sprechen.

Finden Kopf und Seele zusammen kann sich daraus eine harmonische Beziehung entwickeln.

Beim Golfspiel wäre dies das A und O für jede Runde. Vor allem für unsere Flüge. Ich betone, "wäre".

Auch wenn Schläge nicht glücken, das Wetter nicht passt und beim Putten die Nerven immer wieder blank liegen. 

Die Akzeptanz der Tagesform ist nicht nur ein bedeutender Teil der Vernunft, sie ist der Grundstein jeder Runde.

Vor allem sollte der Dialog mit den Schlägern immer wieder gesucht und auch geführt werden!

Was nützt es, mit einem Holz immer wieder zu versuchen uns Bälle sehr weit zu befördern, wenn das Spiel mit dem Holz einfach nicht klappen will?

Wäre es nicht viel vernünftiger mit einem 7er oder 6er Eisen wieder zum Schwungrhytmus vielleicht sogar zu den Basics eines Schwungs  zurückzufinden? 

Vor allem, weil es uns Bällen egal ist, wie weit wir fliegen müssten oder sollten.

Genau hier beginnen sich Vernunft und Ehrgeiz entweder die Hand zu reichen oder, und das ist dann das Fatale, sich den Rücken zuzukehren.


Spielgefühl und Verstand müssen sich in diesen Situationen als Mentoren jedes Golfschwungs bewähren.


Ehrgeiz, der Wunsch besser zu sein als andere, lässt manche vergessen, sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren.

Wie im Leben: Mache das gut was Du kannst, sei vorsichtig, wenn Du Dir nicht sicher bist!

Statt dessen wird krampfhaft versucht, die teilweise von der Natur mitgegebenen Nachteile (fehlende Körpergröße, weniger Kraft oder nicht sehr intensiv ausgebildete Gelenkigkeit, evtl. auch fortgeschrittenes Alter) mit verbissener Intensität zu kompensieren. 

Ein Mensch mit 1,70 m Körpergröße wird beim Golf die Hebelwirkung eines 1,90 m großen Menschen nie erreichen.

Es sei denn, beide Spieler trennen beim Handicap nicht mehr als maximal 5 bis 10 Schläge.

Das würde heißen, der kleinere Spieler bringt eine wesentlich höhere Schwunggeschwindigkeit auf den Platz.

Viel Kraft kann durch sicheres, intelligentes Spiel sehr gut kompensiert werden.

Fehlende Gelenkigkeit wiederum kann mit sicheren Halb- bzw. Dreiviertelschwüngen ausgeglichen werden.

Ich war fliegender Zeuge eines Spiels, bei dem ein 75jähriger Golfer einen 40jährigen Longhitter zur Verzweiflung trieb. Der jüngere hatte weite Ballflüge, der ältere spielte seelenruhig mit seinen Halbschwüngen die Fairways entlang.

Während der Longhitter immer wieder im Rough landete bzw. mit ungünstigen Balllagen zu kämpfen hatte , legte der ältere "Halbswinger" seine Bälle fast immer seelenruhig punktgenau auf die Stelle, die ihm den optimalen Weg zum Grün öffneten.


Es ist die Erfahrung, welche dem Pferd Ehrgeiz die Zügel anzieht, damit es ein kontrollierter Ritt über die Fairways eines Golplatzes werden kann.


Genau darauf hoffen wir Bälle: Auf ein Spiel mit Spielern und Spielerinnen, welche mit ihrer Vernunft und Erfahrung den vom Spiel überforderten Ehrgeiz jederzeit im Griff haben.

"Lass' sie alle voll durchziehen", flüsterte ein verständnisvoller Ehemann seiner Frau zu, "mach dein Spiel und du wirst sehen, du bist nicht schlechter als diese Weitenjäger."

Wegen der immer mehr verzogenen Schwünge der sich auf jedem Fayrway gegenseitig hochschaukelnden Spielpartner bewahrheitete sich die Vorhersage des Ehemannes. Die Weitenjäger verzweifelten immer mehr. 

Der Grund: Sie vergaßen Golf zu spielen. 

Sie machten aus dem Spiel einen Weitschlagwettbewerb, bei dem beide den tieferen Sinn dieses Spiels aus den Augen verloren: Dem Moment der Situation und der Balllage ausreichend Beachtung zu schenken.

Ob es daran lag, die blendend aussehenden Ehefrau des mitspielenden Golfers zu beeindrucken oder dem Ehemann zu zeigen, wer hier die Besseren seien, mag ebenfalls ein Grund gewesen sein.


 

Also, Abschlag 2:

Haben wir Bälle die Flüge über ein Fairway erfolgreich bestanden bzw. wurden wir nicht Abseits der Fairways, in Wiesen, Teichen, Roughs, Brennnesseln oder Wäldern als verlorener Ball aufgegeben, dürfen wir uns immer wieder den liebevoll, dynamisch-heftigen "Streicheleinheiten" der Driver hingeben.

Wer von uns Glück hat bekommt die Chance,  sich diesen masochistischen Freuden 18mal  mit purer Lust zu widmen, um danach, meist ungereinigt, in der Dunkelheit der Balltasche des Schlägerbags, zusammen mit vielen anderen, gefundenen, auch gekauften Bällen und einigen Tees ausruhen zu dürfen.


Das Ritual eines Abschlags erinnert an den Beginn eines Pokerspiels: Ein Glücksspiel mit Regeln, welches mit Kartenkombinationen den Sieger ermittelt. Nach dem Geben der ersten Kartenrunde wird das Glück herausgefordert. 

Es werden Karten gefordert, die vermutlich schlechteren Karten werden abgegeben.

Genau so wird beim ersten Abschlag meist darauf gehofft mit größtem Schwung- und Krafteinsatz am weitesten zu kommen.

Klappt dies nicht wird der Mulligan gefordert: Der zweite Abschlag, mit dem, straffrei, verbunden mit der Hoffnung auf einen besseren Flug unsererseits, dem Spiel eine gelungene Eröffnung beschert werden soll.

Wir Bälle hoffen immer, Vernunft und Ehrgeiz kooperieren bereits beim ersten Abschlag, um uns den Abschied, die Golfballscheidung, von unseren Homo Golfianern zu ersparen.

Machen wir es kurz.

Beim 2. Und den folgenden Abschlägen geht es  in der Reihenfolge nach der Ehre. 

Wer auf dem vorherigen Fairway die wenigsten Schläge hatte, darf als Erste*r abschlagen, hat also die Ehre.

Ehre, die Wertschätzung anderer Menschen.

Der oder die Beste vom vorherigen Fairwayspiel darf nach dieser Benimmregel des Golfspiels zuerst abschlagen. 

Fraglich ist, ob diese Ehre dem eigenen Spiel und unseren Flügen zum Vorteil gereicht. 

Es baut sich psychologischer Druck auf; Wer möchte, wenn die Ehre ihm oder ihr zufällt, nicht versuchen, dieser Auszeichnung gerecht zu werden?

Genau das ist der Zeitpunkt, bei dem es gilt, Vernunft und Ehrgeiz in Einklang zu bringen. 

Sich zu verinnerlichen, es kommt nicht auf den Traumabschlag an, sondern auf ein sicheres, dem eigenen Können angepasstes Spiel.

Wir Bälle spüren dieses leise Fiebrieren der Nerven unserer 'Schwungsklaven' bereits in dem Moment in dem wir auf das Tellerchen des Tees gepresst werden, welches mit unserer Hilfe in den Boden gedrückt werden soll.

Statt sich den Platz auf dem Fairway auszusuchen, wo wir nach unserem Flug landen sollen, wird verzweifelt nach einem Standort auf der Abschlagfläche gesucht, welcher am optimalsten für einen weiten Flug unsererseits garantieren soll.

Ist dieser endlich gefunden, ergeht vermutlich ein Befehl des Gehirns an die Muskeln, alle Kraft für den Abschlag zu bündeln.

Aus unserer Erfahrung wissen wir, Kraftbündelung behindert das geschmeidige Zusammenspiel von Psyche und Physis.

Der Kopf verlangt von den Muskeln mehr, als diese im Moment des Schwungs zu geben in der Lage sind.

Das Ergebnis ist entweder ein verrissener Schwung oder, wegen der Blockade der Befehlskette innerhalb der Muskelpartien, der verkrampft Schwung.

Es ist die große Kunst dieses Spiels, mit seinen individuellen Fähigkeiten und der erworbenen Erfahrung uns Bällen die Aufmerksamkeit zu schenken, welche uns einen sicheren Flug gewährleistet.

Aus unserer Sicht der Dinge sind all diese Voraussetzungen erfüllt, wenn Driver, Hölzer oder Eisen ein entspanntes Lächeln auf ihrer Schlagfläche zeigen. Sie zeigen uns damit, wie begeistert sie von dem 'locker aber konsequent' gezogenen Schwung sind.

In diesen Momenten schließen wir die Augen.

 Wir wissen, es wird ein entspannter, ruhiger Flug, welcher uns sicher landen lässt


Zeigen uns die Schlägerflächen ihr ängstliches, teilweise entsetztes Gesicht, wissen wir: "Gefahr in Verzug"!

Wir bereiten uns darauf vor, abseits des Fairways im Rough - hohes Gras - oder zwischen Bäumen, Büschen, Brennnesseln landen zu müssen. 

Dort beginnt die Zeit des Hoffens; entweder von unseren 'Golfsklaven' (vielleicht) gefunden zu werden, oder, wenn nicht, später von anderen Spielern als würdig begutachtet zu werden, ihr Spiel bzw. ihren Ballbesitz als sogenannter 'Gefundener' zu erweitern oder zu bereichern.

Der Worstcase wäre allerdings im nassen Grab der Teiche zu landen, um dort, vielleicht für immer, aus dem Spiel des Golflebens zu scheiden.

Um es kurz zu machen, ich war in dieser Reihenfolge der Vorletzte, welcher auf seine Flugreise Richtung geschickt werden sollte.


Nun, der erste von uns, welcher erwartungsvoll den groben 'Streicheleinheiten' des Drivers zu folgen gehabt hatte, startete erst geradeaus, um sich danach leicht nach rechts (in der Fachsprache Slice genannt) zu drehen. 

Sein 'Liegeplatz', auch Standbyposition genannt, befand sich zwischen zwei Bäumen am Rande des Fairways.

Unser zweiter Kollege ergattert dank des ruhigen Schwungs und des Sweetpoints des Drivers eine Traumlage: Mitte Fairway.

 Meine Wenigkeit hatte einen etwas desolaten Flug, um nicht zu sagen sehr besch ... eidenen Landeplatz anzusteuern. Am Rande des Teichs, der sich gleich am Beginn des Fairways befinden.


Der Kollege nach mir, konnte sich mit seiner Flugbahn nicht mehr aus der Gefahrenzone bringen: Er platschte mitten im Teich auf. Das nasse Grab verschluckte ihn.


Golfer*/Innen nennen dies auch H²O-Scheidung. 

Verschwinden wir Bälle in Wiesen, Wäldern und Büschen, wird von natürlicher Trennung gesprochen.

Wie im Leben golfender Menschen, enden Beziehungen zu Golfbällen meist dann wenn ein Fehler begangen wurde, der nicht mehr zu beheben ist.

Sehr oft trennen sich Paare wegen lustbetonter Gefühle, welche sich nach einiger Zeit wieder in Alltagsverhalten verwandeln.

Beim Golf ereignen sich Scheidungen von uns Golfbällen immer dann, wenn die Gier auf Weite mit der Lust des sich beweisen Wollens Hand in Hand den Golfschläger malträtieren.


Weil es sich um eine Privatrunde handelte kam sofort der Ruf nach einem Mulligan, welcher einstimmig genehmigt wurde.

Unserem versunkenen Kollegen wurde keine Sekunde nachgetrauert. So hart es klingt, das ist unser Schicksal. Wir werden, obwohl wir wichtigstes Mitglied dieses Spiels sein dürften, nur benutzt, jedoch nie geachtet.

Der Flug des Mulliganballes ließ den "Neuen" im Spiel, nicht weit von mir entfernt, auf dem Fairway landen.

Da lagen wir nun, um auf dem Fairway weitergespielt zu werden. 


Wie heißt es so treffend: "Golf ist ein Spiel, welches von Menschen gespielt wird, deren Masochismus durch Hindernisse auf den Fairways voll befriedigt werden kann."


Hindernisse auf Golfplätzen sollen Können, Vernunft und Ehrgeiz herausfordern, um sich dem Reiz dieses Spiels mit der Akzeptanz der Tagesform bestmöglichst zu widmen.

Leider werden Hindernisse nicht als Herausforderung akzeptiert! 

Sie fördern die Sprunghaftigkeit des Leichtsinns unserer Spieler*/Innen.

Bunker und Wasser sind Hindernisse auf Golfplätzen. Manche behaupten, diese hätten eine magnetische Wirkung auf Bälle.

Aus eigener Erfahrung kann ich ich dieser gewagten Theorie nur sehr eingeschränkt widersprechen. 

Hindernisse aktivieren wohl telepathische Kräfte; Sonst würden wir von unseren spielenden Sklaven bzw. Sklavinnen nicht so oft in diese prekären Bereiche schöner Fairwys befördert werden.


Beim Fairwayspiel öffnen sich die Türen der verborgenen Charaktere: Vorsichtig, brechnend, mutig, klug, kalkulierend, diszipliniert, geduldig, kreativ, ungeduldig, jähzornig, dickköpfig, einfallslos, gierig oder auch bösartig, manchmal sadistisch, aber auch masochistisch.


Nicht umsonst wird das Fairwayspiel auch als Lustwiese golfender Menschen zur Ersatzbefriedigung menschlicher Bedürfnisse genutzt, ab und an auch benutzt.


Vor allem, wenn Fairways neben Hindernissen auch noch Hemmnisse anzubieten haben. Dosen, Bänke, Sprinkleranlagen, steiniger Untergrund, Rechen, Golfcarts usw. und so fort.


Vergessen werden bei all den genannten Hindernissen und Hemmnissenindernissen und Hemnissen immer die Spieler*/Innen und deren Psyche. 

Diese dürfte beim Spiel, je nach Gefühl, Wetter und und persönlicher Verfassung, entweder Hindernis oder Hemmnis, manchmal sogar beides sein.


Der Mensch selbst, mit all seinen Schwüngen, Schlägen und seinem unberechenbaren Ehrgeiz dürfte das größte zu überwindende Problem sein, welches neben den Hemmnissen als kontinuierlich agierendes, bewegliches Hindernis in die Regelbücher eingeordnet werden könnte.


Alle Golfer*/Innen tragen diese psychologischen Hemmnisse und Hindernisse mit sich auf den Golfplatz herum. 

Hierfür wird kein Bag benötigt: Psychologische Hemmnisse und Hindernisse werden während eines Spiels im Kopf der Spieler*/Innen als schwerer unsichtbarer Ballast mitgeschleppt.

Ob und wann dies zum Problem werden kann oder könnte, entscheidet das sich im Kopf unserer Sklaven abspielende Zuammenspiel von Ehrgeiz und Vernunft.


Das Fairwayspiel eröffnet allen Beteiligten unzählige Perspektiven. 


Wenn, ja wenn nicht der, wohl von der Natur gesteuerte, Geltungstrieb den Menschen nicht immer wieder das "Primusverhalten" entlocken würde.

Weiter, schöner, besser und perfekter, Erster, Sieger!

Diese Wünsche verhindern den Blick auf das reale, gegenwärtige Erfordernis; Sie fungieren als rosa Sonnenbrillen des Golfspiels. 

Dabei filtern sie die immer erforderliche, weitsichtige Planung des Spiels auf dem Fairway geschickt aus dem Gesamtbild.


Spielen wir weiter!

Die Regeln besagen, der Ball, der am weitesten von der Fahne entfernt liegt, wird auf dem Fairway zuerst gespielt. 

Danach folgen die näher an der Fahne liegenden.

Nun, ich lag am weitesten entfernt und noch dazu sehr ungünstig am Rand des Teichs, im sogenannten roten Bereich.

In diesen Bereichen gilt es genau darauf zu achten, was erlaubt ist und was mit Strafschlägen geahndet wird.

Mein Spieler war wohl sehr, sagen wir es in der einfachen Sprache, "angefressen".

 Erstens, wegen des missglückten Abschlags. Zweitens wegen meiner Lage. Dazu gesellte sich, drittens, der im Hinterkopf flüsternde Ehrgeiz: "Zeig es ihnen, wie gut und genial du dich aus dieser Lage befreist und den Ball weit Richtung Fahne befördern kannst."

Wir Bälle haben für das Zusammenspiel dieses Triumphirats einen Begriff kreiert: "Gier frisst Hirn!"

Statt cool und mit Überlegung den sicheren Schlag zu wählen, um entspannt weiterspielen zu können, wird nach dem Zauberschlag gesucht, welcher selten zum gewünschten Ergebnis führt.

Schon beim Betrachten meiner Lage bemerkte ich die unbändige Gier meines "Chefs", es allen zeigen zu wollen.

Statt für diese Situation ein 8er oder 9er Eisen zu greifen, wurde das 5er Eisen gezückt, welches sich schon beim "Ansprechen" der Spielsituation lieber wieder ins Bag zurückgewünscht hat.

Es flüsterte mir zu: "Bitte sei mir nicht böse, aber ich bin wegen meines Lofts und der von ihm geplanten Richtung deines Fluges nicht in der Lage, Dich an den Bäumen vorbei auf das Fairway zu bringen.


"Ansprechen" eines Balles in einer Spielsituation heißt, dem Ball, dem Schläger und den eigenen Fähigkeiten als Spieler*/In alle Optionen des Gelingens für einen sicheren Flug des Balles zur Verfügung zu stellen.


Unser Chef schlug all diese Alternativen in den Wind.

Der Leichtsinn gewann Oberhand.

Ich flog vom 5er Eisen getrieben flach über den Rand des Ufers. Allerdings, das muss ich ihm zugute halten, er beachtete alle Regeln für das Spiel im "roten Bereich".

Während meines Fluges hatte ich das Gefühl, der Stamm der sich mir im Flugweg befindlichen Fichte wird immer breiter.

Und dann berührten wir uns für Bruchteile von Sekunden. 

Diese Berührung darf durchaus als heftig bezeichnet werden, denn ich wurde nach links auf das Fairway geschleudert und kam endlich, etwas hinter meinem mitspielenden Mulligan-Kollegen zum Liegen.

"Da wären wir wieder", meinte er. "Nicht unser bester Tag."

Ich war immer noch am weitesten von der Fahne entfernt, hatte also die Ehre gleich wieder einer neuen Spielsituation ausgesetzt zu sein.

Nun war es das 3er Holz, welches mich weit nach vorne befördern sollte. 

Zu den Schwierigkeiten eines Golfplatzes zählt auch, zu erkennen, ob Fairways bei Balllage bzw. SPIELSITUATION eben, leicht uneben, hängend oder geneigt sind. 

Danach richtet sich der Einsatz der Schläger und die hierfür erforderliche Ausrichtung - Die Ansprechhaltung.


Ich lag eben, Gott sei Dank.

In einiger Entfernung erblickten meine Dimplechen etwas Helles am Horizont meines Blickfeldes: Der Sand eines Fairwaybunkers blitzte auf.

Meine Befürchtungen sollten sich bestätigen. Nach einem gelungenen Schwung und dem optimalen Klaps des Sweetpoints des Hölzchens musste ich einige Meter vor dem Bunker landen.

Meine Fliehkräfte ließen sich nicht beruhigen. Der Bunker öffnete seine Umrandung und ließ mich im weichen Sand zur Ruhe kommen.

"Mich mögen die Bälle", flüsterte er, "die Spieler hassen mich."

Wie recht er hat.

Uns ist es egal, wo wir zum Liegen kommen, wenn wir gekonnt weitergespielt werden.

Um aber gekonnt weiterzuspielen, bedarf es vieler Stunden im Übungsbunker bei allen möglichen Witterungsverhältnissen, um der jeweiligen Sandbeschaffenheit bei unterschiedlichsten Verhältnissen gewachsen zu sein.


Wohl gewarnt von meinem Malheur, landete mein ehemaliger Liegenachbar vor dem Bunker auf dem Fairway.

Ich gratulierte zu seiner günstigen Lage.

Ja auch wir Bälle gratulieren uns gegenseitig für gute Landungen; Dies gebietet das Benehmen als Teil der Golfplatzetikette, welch in letzter Zeit immer mehr zu wünschen übrig lässt!

Unser Kollege, der Ball des zweiten Abschlägers überflog den Bunker. Er hatte nur noch 50 Meter zur Fahne. Der Glückliche.

Gespannt warteten wir, wie sich der beim Abschlag mit der 'Ehre des Ersten' Behaftete aus der schwierigen Situation am Rande der Baumgruppe befreien würde.

"Was ich nicht für möglich gehalten hatte, ist tatsächlich eingetreten", erzählte er uns später auf dem Grün sein Ball."

"Was denn?", wollten wir wissen.

"Der nimmt in dieser Situation das 3er Eisen, schaut ob der Weg unter den Ästen frei ist und befördert mich mit einem Halbschwung flach fliegend und lang rollend fast bis Rand des Bachs vor dem Grün."

"Na das nenne ich Können!", erwiderte ich anerkennend.

Manchmal kann der Einsatz von Schlägern, welche nicht unbedingt den Schulungsvorgaben entsprechen von Vorteil sein. Jedoch nur wenn bereits ausreichend Erfahrung für schwierige Situationen gesammelt wurde.


Die Individualität des Könnens kombiniert mit Erfahrung und optimalem "Werkzeugeinsatz" lässt selten Unruhe im Spiel aufkommen. 

Vertrauen in seine Fähigkeiten und Möglichkeiten schenkt der Psyche Ruhe und dem Schwung Gelassenheit. 


Der Bunker, welcher mein kurzfristiger Aufenthaltsort auf dem Fairway war, befindet sich ungefähr 80 Meter vom Grün entfernt.

Eine verlockene Entfernung für unsere Spieler, eine Gefahr für ihren Score auf diesem Fairway.

Um sicher auf dem Grün landen zu dürfen, bedarf es der genauen Planung des nächsten Schwungs und der richtigen Wahl der Schläger. 

Weder wir noch unsere Spieler lieben das Gelände des Baches bzw. dessen Wasser und sein Ufer mit hohem Gras und sehr weichem Boden.

Wer in dieser Situation Können, Vernunft und Ehrgeiz nicht im Griff hat, wird vom Orkan der Ärgernisse hinweggefegt.

Unsere Vier näherten sich.

Zuerst musste sich der hinter mir vor dem Bunker ruhende Freund geschlagen werden.

Der dritte Schlag bei einem Par 4 lässt meistens den Puls unserer Spieler*/Innen steigen: Der Sehnsuchtsort aller Spieler auf jedem Fairway, das Grün soll, nein, besser ausgedrückt, muss nun erreicht werden.

Zumindest suggerieren das die Gehirnwindungen, welche alle psychologischen Hemmnisse beherbergen.

Und genau bei "SOLL" und "MUSS" reizen wohl die Gegner der Endorphine im Gehirn, die Distressreize, all ihre Möglichkeiten aus, um den Glücksgefühlen einen Streich zu spielen.

Dabei signalisieren sie "Gefahr droht".

Schon verkrampfen sich Muskeln und Gelenke im menschlichen Körper und ein eigentlich lockerer Golfschwung verwandelt sich in einen unsicheren Bewegungsablauf, welcher alle Fehlerquellen einer Stresssituation offenbart.

Der Weg zum Grün war nicht frei, das Grün war bewacht. 

Von einem 50 Metet davor plätscherndem Bach, zwei seitwärts des Grüns lauernden Bunkern sowie dahinter sich im Wind wiegendes, hohes Rough.

Die Vernunft sagt, "leg ihn vor das Grün und chippe sicher!"

Der Ehrgeiz fragt die Gier, welche antwortet, "sei kein Feigling, mach den Schlag der dir Bewunderung einbringt."

Genau diese Dialoge im Kopf unserer Spieler*/Innen sind die vorher beschriebenen beweglichen menschlichen Hemmnisse im Spiel.

Für die von meinem Freund zu fliegenden einhundert Meter wurde das Eisen 7 gezückt, mein Freund hinter mir "angesprochen" und der Schwung mit voller Kraft durchgezogen.

Das Ergebnis? 

Ich schaute ihm nach und wusste, die Sohle des Eisens hatte zu früh den Boden berührt, die Schlagfläche öffnete sich dadurch und mein Freund flog nach rechts ins Rough des Baches.

Wenn Körper und Geist unserer Spieler*/Innen beim Golfschlag nicht einer Meinung sind müssen wir Bälle dort landen, wo wir es hassen, liegen zu müssen.


Nun zu mir und meiner Bunkerlage.

Ich lag bergab im weichen Sand. 

Ansprache im Bunker ist erlaubt, aber ohne Sandberührung!

Sonst gibt es Strafschläge!

Für meine Lage im Bunker, leicht bergab, hilft bei Freizeitspielern nur ein SW - Sandwedge, welches fordert, mit passendem Winkel und optimaler Standposition eingesetzt zu werden.

Optimal heißt, dieser "Bergabschlag" muss mehr vom rechten Fuß ab erfolgen.

Weite sollte aus dieser Balllage und Standposition nur eine Nebenrolle spielen, da es darum geht, die Dynamik des Schwungs sehr genau und kontrolliert zu nutzen.

So werden wir durch den Druck des Schlägerblattes bei optimalem Schlagwinkel nach oben geschleudert, während das Schlägerblatt sich nach unserer Berührung im Sand verheißt und uns eine Fontäne Staub nachschleudert.

Dabei darf der Treffpunkt während des Schwungs keine Sekunde aus den Augen gelassen und der Schwungablauf keine Hindertstelsekunde bezweifelt werden.

Es klappte zu meiner Überraschung.

Nach einem kurzen Flug von ca, 40 Metern, konnte ich bereits die Fahne des Grüns in rund 60 Metern Entfernung im Wind träge winken sehen.

Mit dem fünften Schlag sollte meine Landung auf dem Grün eine sichere Sache sein.

Einige Meter hinter mir wartete mein anderer Kollege auf den finalen Schlag für den Flug zur Fahne.


Wenn es auf den "finalen Schlag" zugeht, steht immer der Wunsch im Vordergrund, uns Bälle ganz nah an der Fahne zu platzieren.

Weil wir nicht von Profis mit viel Backspin, Rückwärtsdrall, also mit sehr hoher Schwunggeschwindigkeit dorthin befördert werden, rollen wir sehr oft elegant aus.

Gerade das "kurze Spiel" ist die große Kunst dieser Sportart welche nicht genug trainiert werden kann.

Freizeitspielern würden wir Bälle empfehlen, immer die Mitte des Grüns anzuvisieren.

Warum?

Erstens wird der Druck wegen der Genauigkeit heruntergeschraubt.

Zweitens wird bei Freizeitspielern der Ballflug meist etwas kürzer als geplant. DAHER kommen wir Bälle auf dem Grün zu liegen und rollen nicht vom Grün.

Drittens, bei hängenden Grüns besteht nicht die Gefahr plötzlich "abzudriften" und dabei vielleicht sogar im Bunker oder Wasser landen.


"Golf spielt sich im Kopf ab, der Platz ist die Beigabe, um sich zu beweisen", sagen die Philosophen dieses Sports.


Sein Spielgestalter bewahrte Ruhe, richtete sich aus und zog seinen Schwung, ohne seinen Ball aus den Augen zu lassen.

Sein 9er Eisen zischte genau auf den Punkt, an dem Ball und Gras sich berühren.

Sein Blick war auf diesen Punkt gerichtet, bis auch der "Schwungauslauf" zu Ende gebracht war.

Unser Freund setzte genau im vorderen Drittel des Grüns auf und kam fast in der Mitte des Grüns zum Liegen.

Im Stillen klatschen wir drei anderen Bälle Beifall - dem Spieler bzw. Freizeitgolfer für seinen gelungenen, fast perfekten Schwung.


 Nun war ich für den nächsten Flug an der Reihe.

Die Psychologie des Golfspiels besteht darin, sich nicht der Psychologie, sondern der Situation voll zu widmen.

Damit werden alle Zweifel und Bedenken, ebenso Gier und überbordender Ehrgeiz aus dem Bewegungsablauf verbannt.

Ruhe und Vertrauen übernehmen das Management des Schwungs.

Es war bereits der fünfte Schlag auf diesem Fairway, welches als Par 4 ausgezeichnet ist, den ich zu erwarten hatte.

Auch mein Spieler bewahrte die Ruhe. Das Eisen 9 "streichelte" meine Dimples.

Mit leichtem Rückwärtsdrall landete ich einen Meter neben der Fahne.

Wegen des leichten Rückwärtsdralls rollte ich nur noch einen halben Meter.

Geschafft! Zweiter auf dem Grün.


Es dauerte nicht lange, bis unser Dritter Kollege, vom Sandwedge hoch in den Himmel gesschlagen, zwischen uns ohne Rollen zu liegen kam. Es war sein dritter Flug. 


Jetzt musste noch der vierte Ball auf das Grün. Also zu uns. 

Er lag im Bereich, der mit gelben Pfosten gekennzeichnet ist, also frontales Wasserhindernis.

Sehr oft wird dabei von gelber Gefahr gesprochen

Was ist zu beachten? Was ist erlaubt?

Juristerei, Paragraphen, Rechthaberei und die dafür geschaffenen Regeln spielen auf Golfplätzen, neben unsinniger "Gockeleien", manchmal mehr mit als es die Schläger jemals könnten.

Unser Kollege lag zwar im "gelben Bereich", im mittelhohen Gras, war aber zu spielen.

Bevor es überhaupt zum "Ansprechen" kam, entbrannte eine kurze, aber doch emotionale Diskussion hinsichtlich eines Strafschlages.

Der Chef unseres runden, weißen Freundes hatte sich gebückt, um ein kleines Ästchen hinter dem Ball zu entfernen.

Man glaubt es nicht, wie schnell aus einer Golfrunde ein Rudel verbaler Kampfjuristen entstehen kann.

Im gelben Bereich darf weder der Schläger beim Ansprechen den Boden oder das Gras berühren, noch dürfen natürliche Gegenstände dort entfern werden.

Sollte dies missachtet werden, hat sich der oder die Betreffende zwei Strafschläge in der Scorecard einzutragen.

Vielleicht wegen der entbrannten Diskussion, vielleicht auch wegen seiner überzogenen Erwartung, seinen Ball sehr genau an die Fahne legen zu wollen, misslang der Schwung.

Erst im zweiten Versuch fand unser Freund seinen Platz am Rand des Grüns.


Soweit zu einem fast normalen Fairwayspiel, welches Menschen als Entspannung in der Natur bezeichnen.

Ehrgeiz und Vernunft begegnen sich bei jedem Schwung. Ob Spieler oder Spielerin sie immer im Griff haben hängt von vielen Faktoren ab.

Insbesondere von Hindernissen und Strafschlägen.

Regeln auf Golfplätzen sind manchmal so undurchdringbar, wie ein dichter Dschungel.

Am Besten man bahnt sich seinen Weg durch dieses Dickicht, mit entspannten Schwüngen und einen sicheren Spiel ohne Risiken.


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